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Wieso rund um Plaffeien das Tempo reduziert wird

Der Kanton Freiburg will auf mehreren langen Strassenabschnitten im Sense Oberland das Tempo reduzieren. Das sind die Gründe.

Auf diesem Abschnitt soll das Tempo beispielsweise auf 60 km/h heruntergesetzt werden. © RadioFr.

Der Kanton Freiburg will auf verschiedenen Strassenabschnitten im Sense Oberland die Maximalgeschwindigkeit heruntersetzen. Es handelt sich um die Strassenabschnitte zwischen Plasselb und Plaffeien, Zumholz und Plaffeien (siehe Bild 1) und zwischen der Lichtena und Schwarzsee - wobei letzteres noch einmal durch einen Tempo-80-Abschnitt unterbrochen wird (siehe Bild 2). 

Sicherheit und bessere Sicht

Der Medienverantwortliche der Freiburger Direktion für Raumentwicklung, Infrastruktur, Mobilität und Umwelt (RIMU), Guido Balmer, erklärt, dass diese Anpassungen sehr punktuell vorgenommen werden sollen. Einerseits befinden sich auf diesen Strecken Fussgängerstreifen, welche nicht mehr zulässig sind. "Es hat sich die Frage gestellt, ob man diese Fussgängerstreifen, die sich ausserorts befinden, entfernen soll oder das Tempo um jeweils zehn Stundenkilometer reduziert", so Balmer. Zudem gibt es in der Nähe dieser Fussgängerstreifen auch Bushaltestellen. Diese Reduktion diene also dazu, diese Abschnitte sicherer für die Fussgängerinnen und Fusssgänger zu machen.

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Bild 1: Zwischen Plasselb und Plaffeien werden die bestehenden Tempolimiten jeweils um 10 km/h heruntergesetzt. Zwischen Zumholz und Plaffeien soll künftig statt 80 km/h, 60 km/h gelten. (Kanton Freiburg)

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Bild 2: Zwischen Plaffeien und Schwarzsee gilt weiterhin 80 km/h ausser zwischen der Lichtena und dem Eispalast und danach zwischen dem Mösli bis nach Schwarzsee. (Kanton Freiburg)

Ein weiterer Grund sind die Zufahrtsstrassen, welche auf diese Streckenabschnitte führen. Mit der geplanten Temporeduktion sollen die Ein- und Ausfahrt erleichtert und sicherer werden. Sowieso seien diese Strecken sehr kurvig, so Guido Balmer:

Da kann man zum Teil nicht 80 km/h fahren, also macht man dies vernünftigerweise auch nicht.

Der Kanton Freiburg hat auf all diesen Strecken gemessen, wie viel mehr Zeit man durch die Temporeduktion auf diesen Abschnitten verliert. Das Fazit: Zusammengerechnet wäre man 47 Sekunden länger unterwegs, würde das Tempo wie geplant heruntergesetzt. 

Gemeinden wollen oftmals eine Temporeduktion

Bei den Anpassungen im Sense Oberland handelt es sich um einen Entscheid des Kantons. Häufig sei es aber so, dass die Gemeinden eine Temporeduktion beim Kanton beantragen. "Manchmal kommen auch Anfragen von Leuten aus den Gemeinden zu uns, die der Meinung sind, dass innerorts 50 statt 60 km/h gelten sollte."

Bei den Strecken rund um Plaffeien hat der Kanton entschieden, das Tempo zu reduzieren, weil die Sicherheit insbesondere bei den Fussgängerstreifen nicht mehr gewährleistet war. Ein weiterer Grund sind Lärmsanierungen aufgrund des Bundesgesetzes. 

Gegen diese Anpassung des Kantons kann die Freiburger Bevölkerung noch bis am 3. Dezember Einsprache erheben.

Innerorts wird über Tempoanpassungen diskutiert

Mehrere Grossrätinnen und Grossräte haben sich zuletzt ebenfalls mit dem Tempo auf den Freiburger Strassen befasst. Die Grossräte Jean-Daniel Chardonnens (SVP) und François Genoud (Die Mitte) haben letzten November eine Motion eingereicht. Darin möchten sie aufzeigen, dass innerorts mindestens 50 km/h gelten soll. Damit machen die beiden Grossräte auf die Temporeduktionen aufmerksam, wie etwa in der Stadt Freiburg, welche immer öfter eingeführt werden. Der Staatsrat ist der Ansicht, dass Tempo 50 innerorts die Regel bleiben muss. Deswegen empfiehlt er dem Grossen Rat, diese Motion anzunehmen.

Anders sieht es bei einer Motion der Grossrätin Catherine Esseiva (GLP) und des Grossrats Savio Michellod (FDP) aus. Diese verlangen eine allgemeine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h für Hauptverkehrszonen innerorts, auich als Alternativen zu Tempo-30-Zonen. Der Staatsrat empfiehlt hierbei, die Motion abzulehnen aus dem einfachen Grund, dass die Zuständigkeit dafür beim Bund liege.

RadioFr. - Tracy Maeder
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