"Wir brauchen ein Energie-Rahmenabkommen mit Europa"
...sagt der Freiburger National- und Ständeratskandidat Leonardo Gomez Mariaca. Der GLP-Politiker zu brennenden Themen.
Um knapp neun Prozent steigen die Krankenkassenprämien im Schweizer Durchschnitt – fast zehn Prozent mehr müssen Freiburgerinnen und Freiburger im kommenden Jahr für die Grundversicherung zahlen. "Wir müssen die Reserven der Krankenversicherer deckeln", sagt Leonardo Gomez Mariaca als Reaktion auf die Prämienexplosion.
Eine Deckelung der Reserven, die gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) zum Anfang dieses Jahres gut acht Milliarden betragen haben, soll gemäss dem 25-jährigen Freiburger Jura-Studenten dabei helfen, die Budgets der Bevölkerung zu entlasten. Helfen sollen dabei auch weiterhin Prämienverbilligungen für einkommensschwache Versicherte. Ein Tabu sind für Gomez Mariaca jedoch Abstriche beim Leistungskatalog.
Erneuerbare fördern, Zusammenarbeit stärken
Der Schlüssel zur Bewältigung der Energie- und Klimakrise ist für den Vizepräsidenten der kantonalen Grünliberalen und Präsidenten der Jungen Grünliberalen Freiburg eine bessere, engere Zusammenarbeit mit unseren Nachbarstaaten. "Wir brauchen ein Energierahmenabkommen mit Europa." Dies nicht zuletzt, um die Zeit zu überbrücken, bis genug einheimische erneuerbare Energie vorhanden ist.
Wir können keine neuen Atomkraftwerke bauen.
"Solar- und Windenergie ist für mich Teil der Lösung", so der GLP-Jungpolitiker. Um eventuelle Versorgungsengpässe in Wintermonaten zu schliessen, brauche die Schweiz aber gute Beziehungen zu Europa. Die drei verbleibenden Schweizer Atomkraftwerke länger als geplant am Netz zu lassen, erachtet der angehende Jurist als sinnvoll. "Wir können aber keine neuen Atomkraftwerke bauen." Dies wegen zu grosser Risiken, zu hoher politischer Hürden und weil es zu viel Zeit brauche.
Unterstützung für die Ukraine, EWR-Beitritt
Wie sich die Schweiz hinsichtlich des Ukrainekriegs verhalten sollte, ist für Leonardo Gomez Mariaca ebenfalls klar. "Ich bin für eine Wiederausfuhr von Kriegsmaterial", sagt er. Die vor Kurzem von Armeechef Thomas Süssli geforderte Aufrüstung der Armee mit bis zu vierzig Milliarden Franken lehnt der Freiburger aber ab. "Ich bin nicht gegen die Armee – aber mehr Geld für unsere Armee bedeutet nicht mehr Geld für unsere direkte Sicherheit."
Es ist eine alte Idee, aber eine neue Lösung für unsere jetzige Situation.
Gomez Mariaca möchte den bilateralen Weg mit Europa weitergehen. Zusammen mit seiner Partei schlägt er als Alternative aber vor, dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) beizutreten. Ein EWR-Beitritt wurde vom Schweizer Stimmvolk im Jahr 1992 knapp abgelehnt. "Es ist eine alte Idee, aber eine neue Lösung für unsere jetzige Situation." Ein Vorteil sei etwa, dass mit der EU nicht eine neue Lösung mit Bilateralen IV gefunden werden müsse. Die Schweiz könnte in Europa so ausserdem eine aktivere Rolle spielen.
Berufswunsch als Kind: Paläontologe
Neben seinen politischen Positionen hat Leonardo Gomez Mariaca natürlich auch eine persönliche Seite. Um diese etwas kennenzulernen, sei sein Steckbrief empfohlen: