Zu Gast bei Freunden

Die Gemeinde Wünnewil-Flamatt empfängt wieder eine Delegation aus der Partnergemeinde Tápiógyörgye. Die Gemeindeammänner treffen sich zum Politik-Talk.

Der Bahnhof in der ungarischen Partnergemeinde Tápiógyörgye. © Tapio.ch

Die beiden Gemeinden Wünnewil-Flamatt und Tápiógyörgye verbindet seit 28 Jahren eine Gemeindepartnerschaft. Das ungarische Dorf, das rund 80 Kilometer östlich von Budapest liegt, hat rund 4000 Einwohner und ist damit um einiges kleiner als die Gemeinde im Senseunterland. "Als man mit der Partnerschaft begonnen hat, waren die beiden Gemeinden, gemessen an der Einwohnerzahl, auf Augenhöhe. Doch dann entwickelte es sich in unterschiedliche Richtungen", sagt der Syndic aus Wünnewil-Flamatt, Andreas Freiburghaus. 

Anfang der 90er Jahre suchte der ungarische Botschafter in der Schweiz nach möglichen Partnergemeinden. Dies in einer Zeit, in der sich die Demokratie in Ungarn erst gerade entwickelte, führt Andreas Freiburghaus aus. In der Region habe es zu dieser Zeit viele solche Partnerschaften gegeben. Die meisten seien jedoch eingeschlafen. Doch in Wünnewil-Flamatt ging man einen anderen Weg, um den Kontakt aufrechtzuerhalten. Mittels eines Vereins hielt man die Partnerschaft mit der Gemeinde Tápiógyörgye am Leben und mit dem Verein wurde auch die öffentliche Hand bewogen, die Partnerschaft zu pflegen. 

Landmaschinen und Feuerwehr

"Am Anfang haben wir sogar noch versucht, Landmaschinen zu finden, um ihre Entwicklung zu beschleunigen. Danach wurden aber auch Projekte wie ein Schüleraustausch realisiert", sagt Andreas Freiburghaus. Nach einigen Jahren der Baise sei die Partnerschaft jetzt wieder auf einem aufsteigenden Ast. "Eine solche Partnerschaft ist kein Selbstläufer und muss gepflegt werden."

Schnell zeigte sich, dass die ungarische Gemeinde aber nicht nur nehmen, sondern auch geben möchte. "Das merkt man immer sehr gut, zum Beispiel auch bei der grossen Gastfreundschaft in Tápiógyörgye," so Freiburghaus. Die Gemeinde Wünnewil könne aber auf verschiedene Arten profitieren: Einerseits werde man sich sicher wieder bewusst, was man selber hat. Andererseits habe man aber auch im Austausch profitieren können. So sei die ungarische Gemeinde zum Beispiel viel weiter gewesen bei der familienexternen Betreuung. In den Augen von Andreas Freiburghaus ist die Partnerschaft daher sicher eine Win-win-Situation.

Zu Gast bei Freunden

"Im Juli letzten Jahres waren wir mit einer dreiköpfigen Delegation zu Gast in der ungarischen Gemeinde und durften mit Freude feststellen, dass in der Gemeinde - obschon die Rahmenbedingungen unter der Herrschaft Orban schwierig seien - wieder mehr gebaut wurde", sagt Andreas Freiburghaus. Dieser Zustrom an Einwohnern ermögliche es der Gemeinde auch, wieder mehr Projekte zu verwirklichen. So herzlich wie die Sensler Delegation in Ungarn empfangen wurde, so herzlich sollen auch die Ungarinnen und Ungaren in Wünnewil-Flamatt empfangen werden. Momentan ist dies wieder so - eine Gruppe aus der Gemeinde Tápiógyörgye ist anlässlich des 28. Wünnewiler Dorfmarktes hier in Wünnewil-Flamatt zu Besuch. 

In diesem Jahr gibt es am Dorfmärit nebst dem klassischen ungarischen Gulasch auch ein öffentliches und übersetztes Podiumsgespräch zwischen dem Wünnewiler Syndic Andrea Freiburghaus und dem Bürgermeister von Tápiógyörgye, István Varró. 

RadioFr. - Philipp Bürgy / Vdn
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