Zweisprachigkeit auch ohne Gesetz möglich
Laut Staatsrat Didier Castella (FDP) bräuchte Grossfreiburg kein kantonales Gesetz, um offiziell zweisprachig zu sein.

Französisch soll die einzige Amtssprache von Grossfreiburg sein. Laut der konstituierenden Versammlung fehlt auf Kantonsebene ein Gesetz, das zwei Amtssprachen zulässt.
Staatsrat Didier Costella (FDP) widerspricht. Courtepin beispielsweise sei im Rahmen einer Fusion offiziell zweisprachig geworden. Die Lösung von Grossfreiburg hält er dennoch für sehr gut und pragmatisch – sie ermögliche eine gelebte Zweisprachigkeit.
In einem zweiten Schritt könne geschaut werden, wie es weitergeht. "Ich arbeite momentan am Sprachengesetz." Dabei handle es sich um eine alte Geschichte, die mehr als 30 Jahre zurückreiche. "Ich will jetzt vorwärtsmachen."
Unvollständige Zweisprachigkeit
Laut Verfassung ist der Kanton seit dreissig Jahren zweisprachig. Ein konkretes Sprachengesetz gibt es aber nicht. Anläufe für ein solches gab es mehrere: Erwin Jutzet (SP) und Urs Schwaller (CVP) sind nur zwei Beispiele von Sensler Politikern, die sich darum bemüht haben.
"Gestern habe ich den ersten Entwurf gelesen", so Castella. "Ich freue mich auf diese Diskussion." Noch in diesem Herbst möchte er das Gesetz in die Vernehmlassung schicken, damit der Grosse Rat es nächstes Jahr behandeln kann. "Eine Gemeinde kann die offizielle Sprache nicht deklarieren", sagt Didier Castella. Mit dem Sprachengesetz soll sich das ändern.