Dieses Festival macht moitié-moitié aber keine halben Sachen
Käsefondue kann die Geschmacksnerven ganz schön in Wallung und die Gabeln ins Kreisen bringen!

Hauptort des Kantons, halb französisch- und halb deutschsprachig, ausgestattet mit zwei allseits bekannten und beliebten AOP-Käsen: Freiburg will die internationale Hauptstadt des Käsefondues werden. Die Stadt setzt alles daran, dieses Ziel zu erreichen. Sie organisiert vom 17. bis 20. November das Suisse Fondue Festival, ein Gastro-Event, das aus der Zusammenarbeit der Sortenorganisationen Gruyère und Vacherin Fribourgeois mit der Stadt Freiburg entstanden ist. Neben zahlreichen anderen Attraktionen ist auch ein Parcours geplant, auf dem sämtliche von den 13 anwesenden Produzenten angebotenen Fondues degustiert werden können. Ein Treffen mit der Käserei Chees Gourmet in Tafers, die eine Passion für Fondue hat und am Festival ebenfalls anwesend sein wird.
Probieren Sie das Fondue von CheesGourmet beim Suisse Fondue Festival!
Der Vacherin, den der Staatsrat wählt
Stefanie und Olivier, die Betreiber von Chees Gourmet, sind veritable Käse-Aficionados, In ihrem Laden in Tafers werden das ganze Jahr über mehr als hundert Käsesorten und -produkte angeboten. Einen Teil davon stellt Olivier in seinen zwei Käsereien in Düdingen und Schweni her. Kennen Sie Schweni? Es handelt sich dabei um einen kleinen Weiler mit ein paar Bauernhöfen in den Sensler Hügeln im Gebiet von St. Antoni, nicht weit vom Kanton Bern entfernt. In der Käserei Schweni stellt Olivier mit seinen 4 Angestellten vor allem einen Vacherin Fribourgeois AOP her, der weitherum bekannt ist. Der Freiburger Staatsrat hat ihn sogar als einen von zwei Käsen ausgewählt, der 2022 an den offiziellen Apéros serviert wird.
Auf den Spuren seines Vaters
Auch wenn er die Käserei Schweni erst 2018 übernommen hat, so ist Olivier doch alles andere als ein Neuling. Wie zuvor sein Vater hat auch er die Milchverarbeitung zu seinem Beruf gemacht. Schon der Vater hatte vor ihm die Produktion in Schweni und den Laden in Tafers betrieben und war bekannt für die hochstehende Qualität seines Vacherin Fribourgeois AOP. Nach dem Erwerb eines EFZ als Milchtechnologe in Grangeneuve und des Meisterdiploms in Sursee übernahm Olivier 2013 den Betrieb in Düdingen. Er stellt dort bis Ende 2022 noch Gruyère AOP und weitere Milchspezialitäten her. Nach der Pensionierung seines Vaters übernahm er die Milch der 8 Produzenten in Schweni.
100 Sorten in Tafers
Stefanie ihrerseits kümmert sich um den Laden Chees Gourmet in Tafers. Das ganze Jahr über werden dort mehr als hundert Käsesorten angeboten. Es hat für jeden Geschmack etwas, von klassischen AOP bis hin zu weniger bekannten, überraschenden Leckerbissen. Sofort ins Auge springt ein grüner Käse: Es handelt sich um einen Edamer mit Wasabi, der sich hervorragend zu Apéro mit eine Gläschen Weisswein eignet, verrät Stefanie. Die ausgebildete Drogistin teilt nicht nur das Leben mit Olivier, sondern auch dessen Passion für Käse. Nachdem sich ihre Schwiegermutter aus dem Laden in Tafers zurückgezogen hatte, übernahm sie ihn gerne.
Olivier und Stefanie bieten auch Produkte an, die sie selbst herstellen. Neben den verschiedenen Sorten Gruyère AOP und Vacherin Fribourgeois AOP produziert Olivier verschiedene halbharte und weiche Käse wie Raclette, Mutschli oder einen Reblochon maison. Neben Milch umfasst das Sortiment auch 17 Sorten Joghurt, 4 Sorten Quark, Butter, Doppelrahm und pasteurisierte Milch. Die von Chees Gourmet angebotenen Fonduemischungen haben manchmal einen exotischen und gewagten Touch: Holzfäller mit Speck und Äpfeln, Waldpilz mit, klar: Pilzen, Marseillaise mit – jesses Gott! – Kräutern, oder Patriot mit Bier von der Freiburger Biermanufaktur.
Der Laden mit über 100 Artikeln empfängt Sie im Zentrum von Tafers.
Die Sprache beeinflusst die Geschmäcker
In Tafers hat es, wie gesagt, für jeden Geschmack etwas. Stefanie hat festgestellt, dass Französischsprachige und Deutschsprachige nicht dieselben Konsumgewohnheiten haben. Die Geschmacksnerven werden definitiv von der jeweiligen Sprache mitgeprägt! Die Welschen zieht es eher zu herzhaften Weichkäsen wie Reblochon oder Camembert. In der Deutschschweiz stehen klassischere oder mildere Sorten im Vordergrund. Die Fonduemischung des Chees Gourmet hat im Sensebezirk ebenfalls für Furore gesorgt. Ende 2021 führte Frapp eine Umfrage durch, mit der das beste Fondue des Kantons ermittelt werden sollte. Während les Welsch die Käserei Marsens zum Sieger erkoren, entschieden sich die Deutschschweizer für Chees Gourmet. Dieser unerwartete Sieg motivierte die Betreiber dazu, am Suisse Fondue Festival teilzunehmen. Fondue ist eine echte Passion, es ist nichts als normal, an einem derartigen Anlass teilzunehmen, der erst noch ganz in unserer Nähe stattfindet! Dies, obwohl der Aufwand für einen sowohl flächenmässig als auch vom verfügbaren Personal her kleinen Betrieb erheblich ist – die Betriebszeiten des Festivals (freitags und samstags von 11 bis 22 Uhr, am Sonntag bis 17 Uhr) müssen schliesslich abgedeckt sein.
13 Aussteller, 24 Fondues
Am Suisse Fondue Festival kann jeder der 13 Produzenten zwei seiner Fondues vorstellen und anbieten. Diese müssen vorgängig von der Produktkommission des Suisse Fondue Festivals auf der Grundlage von bestimmten Kriterien geprüft werden. Die Fondues müssen obligatorisch 48,5 % der Sorten Vacherin Fribourgeois AOP oder Gruyère AOP enthalten. Falls beide Sorten verwendet werden, muss der Anteil pro Sorte mindestens 33 % betragen. Der Rest der Fonduemischung muss selbstverständlich bekannt sein und rückverfolgt werden können. Damit bleibt ein Spielraum für die Fantasie und das Know-how des Käsers! In den Caquelons von Chees Gourmet können die Hausmischung – jene, die bei der Frapp-Umfrage obenaus schwang – und das Fondue marseillaise probiert werden.
Eine erste Ausgabe, die viel verspricht!
In der Bûche
Der Event wartet mit Innovationen auf, und das nicht nur in den Caquelons. La Bûche, die Infrastruktur, in der die Gäste des Anlasses empfangen werden, erstreckt sich über die Place Python. Sie beherbergt einen Degustationsraum sowie ein Restaurant mit 150 Plätzen in einem Zwischengeschoss. Es sind zahlreiche musikalische Einlagen geplant, die traditionelle Ecke mit Jodelchören ist ebenso vertreten wie Elektro, verschiedene Performances, mehrere Sets mit DJs, Tanz und Musikgruppen aus dem Balkan mit ungewohnten Tönen. Die Kunst, ein Fondue perfekt zuzubereiten, wird auf zwei Arten gezeigt: einmal mit dem Roboter Bouèbot, dann mit The Art of Twirling, einer Installation, welche das Zubereiten aufzeichnet und in ein Kunstwerk verwandelt.
Einerseits unentgeltlich und andererseits günstige Pauschalpreise
Der Eintritt in La Bûche ist gratis und man kann dort – mit angeregten Geschmacksknospen – die Stände besuchen, im Restaurant essen und dem Unterhaltungsprogramm folgen. Für die Degustation der Fondues wird eine Tagespauschale namens «Fourchette» erhoben (29.– / Erwachsene, 10.– / Kinder und Jugendliche im Alter von 7-16 Jahren, 19.– / reduzierter Preis für Studierende, AHV, IV / Kinder bis 6 Jahre gratis), diese umfasst ca. 220g Fondue, das bei den Partnern genossen werden kann, sowie ein Getränk.


