Von der Freude des royalen Besuchs im Selfpick-Schiffenen

Warum Erdbeeren eigentlich Erdnüsse heissen müssten und trotzdem besser schmecken, wenn man sie selbst pflückt.

Sie nannten sie »fragum« oder »ertber«, in der Mundart auch »Rotbeere«, »Häpöri« oder  »Flohbeere«. Letztere bezieht sich auf die flohgrossen Samen, die gut sichtbar im Fruchtfleisch stecken. Diese Samen verrieten einst das Geheimnis der Erdbeere. Genauer unter die Lupe genommen kamen Botaniker nämlich zu dem überraschenden Schluss, dass es sich bei ihnen um Nüsse und bei den roten Früchten somit um Sammelnussfrüchte handelt. Denn was Nussfrüchte charakterisiert ist, dass die Samen von einer harten, holzigen Schale umschlossen sind. Wie bei der Haselnuss, der Erdnuss, der Kokosnuss oder eben, bei der Königin der Beeren.

Und eben diese Königin ist nun auch in Schiffenen wieder zu haben. »Das Selbstpflücken erfreut sich seit Generationen ungebremster Beliebtheit«, so Martin Krebs, der das Projekt seit Jahren führt. »Ich erinnere mich noch sehr gut daran, als kleiner Bub mit meiner Grossmutter in den Garten gegangen zu sein, um das Nötige und Besondere zu pflücken. Da durfte die Erdbeere nicht fehlen.«

Sie wurde ursprünglich von amerikanischen Ureinwohnern den europäischen Siedlern schmackhaft gemacht. Die indigenen Völker wussten bereits, dass die Beere nebst dem süssen Geschmack ganz viele andere Eigenschaften mit sich trägt. Ihr wird nebst dem Vitamin-C Schub Hilfe bei der Verdauung und entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt. Sie fand durch ihre harntreibende Eigenschaft sogar ihren Platz bei Entgiftungs- und Entschlackungsritualen des Körpers.

»Es ist eine Reise der Sinne und der geteilten Freude.« Und natürlich steht Martin Krebs vor Ort Rede und Antwort. »Es entstehen wunderbare Begegnungen«, schwärmt er. »Hier trifft man Menschen aus der ganzen Welt.« Auf das Konzept 'frisch, gesund und lokal' darf das ganze Team des Selfpick-Schiffenen stolz sein. »Bei uns ist alles Natur pur«, erklärt er schmunzelnd. Ungefähr 60'000 Pflanzen wurden gesetzt, was etwa zwei Fussballfeldern entspricht. Nicht nur ein Erlebnis für Kinder also.

Die Königin der Beere ist nur wenige Wochen zu Besuch. Deshalb lohnt es sich, den Besuch nicht hinauszuzögern. Scheint einem dann noch die Sonne ins Gesicht und eine sanfte Brise lässt die Blätter rascheln, wird das Schlendern durch die Reihen der Erdbeerpflanzen zur ultimativen Auszeit vom stressigen Alltag. Denn ein solches Erlebnis verbindet uns wieder mit der Natur, lehrt uns etwas über nachhaltige Landwirtschaft, und erinnert uns an die einfachen Freuden, die das Leben zu bieten hat.

Selfpick Schiffenen
Schiffenen 4
3186 Düdingen

www.selfpick-schiffenen.ch

Öffnungszeiten Erdbeerfeld
Mo. – Fr. 8:00 – 18:30 Uhr
Sa. 8:00 – 18:00 Uhr
So. 9:00 – 18:00 Uhr