Antibiotika und Opioide werden langsam knapp

Viele Schweizerinnen und Schweizer wollen die Ukraine mit Medikamenten versorgen. Das Bundesamt für Landesversorgung rät davon ab.

Auch in Freiburg sind einige Medikamente knapp. © Keystone

Die Schweiz zeigt sich solidarisch mit der Ukraine. Unzählige Tonnen Hilfsgüter wurden bereits gespendet. Nötig sind für Ukrainerinnen und Ukrainer derzeit aber vorallem eines: Medikamente. Das Bundesamt für Landesversorgung BWL warnte erst kürzlich davor, sich in den Apotheken mit Medikamenten einzudecken und diese spenden zu wollen. Das Problem: Die Reserven in der Schweiz könnten knapp werden. 

Dies hängt mit den "Just-in-Time"-Produktionen zusammen, wie die Apothekerin Ruth Hänni sagt. Hänni ist auch Teil im Vorstand der Freiburger Apotheker-Gesellschaft. Bei dem Bestell-Verfahren handelt es sich um eine Produktion gemäss Nachfrage. Es werden also immer nur so viele Medikamente – oder deren Wirkstoffe – produziert, wie es auch braucht. 

Schweiz nicht lukrativ genug 

Das liege hauptsächlich daran, dass die Schweiz ein zu kleines Absatzland sei. Normalerweise würden die Produzenten der Medikamente ihren Gewinn mit der Marge machen. Weil die Schweiz aber zu wenig Medikamente bestellt, sei diese Absatzweise nicht gewinnbringend, erklärt Ruth Hänni. 

Medikamenten-Engpässe gebe es immer wieder. So würden etwa Opiode – also starke Schmerzmittel – immer wieder knapp. Hier hat auch der Ukraine-Krieg noch unvorhersehbare Auswirkungen. Denn besonders Kriegsopfer würden oft Opiode benötigen, so Ruth Hänni. Im Beitrag erklärt die Apothekerin, wie die Produktion von Medikamenten genau abläuft und was die Schweiz gegen die Engpässe tun könnte. 

RadioFr. - Andrea Schweizer
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