Zverev eliminiert Alcaraz

Mit Carlos Alcaraz (ATP 2) scheidet der erste grosse Name am Australian Open der Männer aus. Der spanische Wimbledon-Sieger unterliegt dem Deutschen Alexander Zverev (ATP 6) 1:6, 3:6, 7:6 (7:2), 4:6.

Der Deutsche Alexander Zverev spielte gegen Carlos Alcaraz gross auf © KEYSTONE/AP/Andy Wong
Daniil Medwedew atmet nach vierstündigem Kampf auf © KEYSTONE/EPA/JOEL CARRETT
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Für Olympiasieger Zverev ist es der erste Sieg gegen einen Top-5-Spieler an einem Grand-Slam-Turnier. Sein Gegner im Kampf um den ersten Finaleinzug der Karriere auf dieser Stufe ist der als Nummer 3 gesetzte Russe Daniil Medwedew, der den Polen Hubert Hurkacz in vier Stunden 7:6 (7:4), 2:6, 6:3, 5:7, 6:4 bezwang.

Zverev unbeeindruckt

Zverev war gegen Alcaraz in den ersten drei Sätzen der klar bessere Spieler, als er dann aber im dritten Durchgang beim Stand von 5:3 zum Matchgewinn aufschlug, kassierte er das erste Break in diesem Spiel. In der Kurzentscheidung gelangen Alcaraz nach dem 0:2 sieben Punkte in Serie. Zverev liess sich dadurch aber nicht beeindrucken. Als er nach je einem Break zu Beginn des vierten Satzes bei 5:4 erneut zum Matchgewinn aufschlug, verwertete er um 1.19 Uhr Ortszeit nach 3:06 Stunden Spielzeit den ersten Matchball mit einem Servicewinner.

Somit steht Zverev zum sechsten Mal an einem Grand-Slam-Turnier in den Halbfinals, ein Sieg blieb ihm in dieser Runde bisher verwehrt. Gegen Medwedew steht es im Head-to-Head 7:11 aus Sicht des Deutschen.

Boris Becker begeistert

"Ich muss mich jetzt erst einmal um meinen Körper kümmern, denn ich habe diese ganz fiesen Blutblasen unter den Zehennägeln", sagte der 26-jährige Zverev. "Jedoch habe ich lieber ein paar Schmerzen und stehe hier im Halbfinal, als dass ich schmerzfrei zu Hause auf dem Sofa sitze." Tennis-Legende Boris Becker war nach der Galavorstellung von Zverev komplett begeistert: "Das war eine sagenhafte Leistung. Er hat auch die Nerven behalten."

Alcaraz ist der einzige Spieler aus den Top 4 der Welt, der die Runde der letzten vier verpasst hat. Den anderen Halbfinal bestreiten der serbische Weltranglistenerste Novak Djokovic und der Italiener Jannik Sinner, die Weltnummer 4.

Medwedew "völlig am Ende"

Medwedew, der im laufenden Turnier bislang zweimal über die volle Distanz und zweimal über vier Sätze gehen musste, zeigte gegen Hurkacz Anzeichen von Müdigkeit. Dennoch behielt der Australian-Open-Finalist von 2021 und 2022 die Oberhand. Das entscheidende Break im fünften Satz gelang ihm zum 4:3.

"Ich bin völlig am Ende. Nicht dass mir im zweiten Satz schon das Benzin ausgegangen wäre, aber ich war schon da bereits ziemlich müde. Im vierten konnte ich mich kaum mehr konzentrieren. Ich habe mich schon damit abgefunden, dass ich nach dem Match wohl nach Hause gehe und machte einfach, was möglich war. Irgendwie habe ich es geschafft", sagte Medwedew nach seinem 100. Spiel an einem Grand-Slam-Turnier.

SDA
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