Aufräumarbeiten nach Unwettern in Italien

Nach den schweren Unwettern in Italien gehen die Aufräumarbeiten in den betroffenen Gebieten weiter.

Helfer in einem Schlauchboot bringen Opfer der Überschwemmung im italienischen Campi Bisenzio in Sicherheit. Foto: Adriano Conte/LaPresse via ZUMA Press/dpa © Keystone/LaPresse via ZUMA Press/Adriano Conte

Am Samstag war in vielen Gemeinden das Wasser nach den Überschwemmungen zurückgegangen. In einigen Orten steht das Wasser jedoch unverändert hoch. Insbesondere die Ortschaften, durch die der über die Ufer getretene Fluss Bisenzio fliesst, kämpfen weiter gegen die gewaltigen Wassermassen.

Wie auf Drohnenaufnahmen der Feuerwehr zu sehen war, steht die Gemeinde Campi Bisenzio immer noch unter Wasser. Zu Aufräumarbeiten kommen die Bewohner noch nicht. "Das Wasser kam von allen Seiten, von hier, von da, man konnte es nicht aufhalten. Wir haben alles verloren", sagte ein Mann aus dem Ort im italienischen Fernsehen.

In anderen Teilen der Toskana hingegen sehen die Menschen das ganze Ausmass der heftigen Unwetter von Freitagnacht. Nach dem Rückgang des Wassers prägen Schlamm und Verwüstung das Bild. Die Bewohner schaufeln nun die gewaltigen Schlammmassen von den Strassen und räumen die durch das Wasser beschädigten Häuser und Wohnungen auf. In Montemurlo, Prato und Quarrata stapeln sich an den Strassenrändern durchgeweichte Möbelstücke und zerstörte Gegenstände.

Tausende Haushalte in der Toskana sind ohne Strom. Einheiten des Energiekonzerns Enel hätten ihre Arbeiten fortgesetzt, um die vom Netz getrennten Haushalte mit Strom zu versorgen, teilte Toskana-Präsident Giani mit. Auch die Trinkwasserversorgungen sei in manchen Gegenden eingeschränkt.

Meteorologen des privaten Wetterdienstes ilmeteo.it erwarten am Wochenende weitere teils schwere Unwetter mit Regen und Sturm in der Toskana. Die Regenfront soll allerdings auch die nördlicheren Regionen Venetien und die Lombardei erreichen. Der Leiter des Zivilschutzes, Fabrizio Curcio, warnte vor dem Regen, der am Nachmittag kommen sollte, und rief zur Vorsicht auf. Zivilschutz-Experten machen sich Sorgen, da durch die Regenfälle der vergangenen Tage die Böden "gesättigt" seien und kaum weitere Niederschläge aufnehmen können. Es bestehe ein erhöhtes Risiko neuer Überschwemmungen und Erdrutsche.

Auch in Frankreich bleibt die Lage angespannt. Nachwirkungen von "Ciaran" sind noch immer zu spüren, am Samstagvormittag waren 260 000 Haushalte weiterhin ohne Strom. Und am Abend kommt bereits der nächste Sturm auf das Land zu. In Westfrankreich gilt für mehrere Départements die zweithöchste Warnstufe Orange wegen drohender starker Windböen. An der Atlantikküste und der östlichen Mittelmeerküste drohen zudem starke Wellen.

SDA
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