Auswirkungen auf die Freiburger Presse nach dem Paukenschlag
Die Tamedia kündigt 300 Stellen und schliesst zwei Druckereien. Wie wirkt sich das auf die Freiburger Presse aus?
Die Umstrukturierung von Tamedia wird auch Auswirkungen auf die Freiburger Zeitungen haben. Der Zürcher Riese gab am Dienstag bekannt, dass er 290 Personen entlassen und zwei seiner drei Druckereien, in Bussigny und in Zürich, schliessen wird. Ab 2026 werden somit alle Titel an einem einzigen Standort in Bern gedruckt werden.
Zu den Zeitungen, welche in diesen Zentren von Tamedia gedruckt werden, gehören die Freiburger Nachrichten, der Murtenbieter und der Anzeiger von Kerzers, sowie die Zeitungen der St-Paul-Gruppe (La Liberté, Le Messager, La Gruyère und La Broye Hebdo). Der CEO der Freiburger Nachrichten AG, Christoph Nussbaumer, sagt auf Anfrage von RadioFr., dass er die schlechte Nachricht bedauert, versicherte den Lesern jedoch das Überleben ihrer Freiburger Titel. "Unser Vertrag mit Tamedia läuft bis Ende Dezember 2026. Bis zu diesem Datum sind die Papierausgaben unserer Titel gesichert", erklärte er.
Für die Freiburger Nachrichten ändert sich nichts, die Druckzeiten blieben bestehen bis Dezember 2026. Anders sieht es für die St-Paul-Gruppe aus: Da alle Titel am selben Ort gedruckt werden, wird der Redaktionsschluss für einige Titel, wie La Gruyère, um eine Stunde vorverlegt. Laut Serge Gumy, dem Direktor der St-Paul-Gruppe, können die Leserinnen und Leser in der Tagesausgabe von La Liberté dennoch die neuesten politischen Nachrichten oder die Ergebnisse der Gottéron-Spiele vom Vortag finden.
Politische Reaktion erwartet
Konkret erwartet der Direktor der St-Paul-Gruppe Serge Gumy eine dringende Reaktion der Parlamentarier in Bern, um die Printmedien zu unterstützen. "Heute wird die Zustellung unserer Zeitungen durch die Post vom Bund unterstützt. Es wird darüber diskutiert, diese Unterstützung zu erhöhen sowie eine neue zu schaffen. Diese wäre dazu bestimmt, auch die Frühzustellung zu unterstützen, denn derzeit finanzieren wir das System selbst", erklärte der Leiter.
Die Westschweizer Regierungskonferenz, der auch der Kanton Freiburg angehört, teilte am Dienstag mit, dass sie den Entscheid von Tamedia bedauere. Sie versichert, dass sie die Entwicklung der Situation genau verfolgen wird, damit der Zürcher Konzern seine soziale Verantwortung vollumfänglich wahrnimmt.