Berset berät sich mit Gesundheitsdirektoren
Nach Beratungen mit den kantonalen Gesundheitsdirektoren hat Alain Berset noch einmal die Wichtigkeit der Auffrischimpfungen hervorgehoben.

Die in den letzten Wochen ergriffenen Massnahmen hätten noch nicht die gewünschte Wirkung entfaltet, sagte Berset am Montag in Bern bei einer gemeinsamen Medienkonferenz mit dem Präsidenten der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), Lukas Engelberger. Sie reichten wohl nicht aus - das zeige auch der Vergleich zum Ausland.
Auch Engelberger betonte, die Kantone sähen Handlungsbedarf. Zu konkreten Massnahmen äusserte er sich nicht, diese seien Gegenstand der noch laufenden Konsultation zu den Vorschlägen des Bundesrats vom letzten Freitag. Beschlossen wurde bei dem Treffen am Montag nichts.
Berset betonte insbesondere, das Tempo bei den Auffrischimpfungen müsse erhöht werden - damit alle, die das wollten, einen Booster-Termin erhielten. Die Kantone stünden dabei vor einer grossen logistischen Herausforderung. Der Bund tue viel, um sie zu unterstützen - etwa durch den Einsatz der Armee.
"Wir haben alle dasselbe Ziel", so Berset. Im Zusammenhang mit der Omikron-Variante sei noch vieles unklar - namentlich im Hinblick darauf, ob und wie häufig sie bei Geimpften zu schweren Verläufen führe.
Die Lage sei allerdings schon wegen der Delta-Variante sehr angespannt, namentlich in den Spitälern, sagte Berset. Es sei deshalb unverzichtbar, dass die Kantone wo nötig strengere Schutzmassnahmen erliessen als der Bund.
Booster für 3,3 Millionen Personen
Bis Ende Jahr können sich in der Schweiz 3,3 Millionen Menschen boostern lassen. Ihre zweite Impfdosis liege dann sechs Monate zurück, sagte Engelberger. Laut Berset gibt es genügend Impfstoff.
Spätestens ab Anfang Januar werden Kinder zwischen 5 und 12 Jahren gegen das Coronavirus geimpft. In der Schweiz gibt es 600'000 Kinder dieser Alterskategorie.
Der Impfstoff sei speziell für Kinder entwickelt worden, sagte Berset. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) wird in den nächsten Tagen Empfehlungen für die Kinderimpfungen machen, wie Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle beim BAG sagte. Engelberger geht davon aus, dass Kinder nicht nur bei Kinderärztinnen und -ärzten, sondern auch in grossen Impfzentren geimpft werden können.




