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Bessere Löhne statt höheres Rentenalter

Auch in Freiburg wurde am Dienstagabend gegen die fehlende Gleichstellung demonstriert.

Auch in Freiburg wurde am Dienstag für die Gleichstellung der Frau demonstriert. © RadioFr.

Die Gewerkschaft Unia fordert zum Frauenstreiktag - umbenannt in Feministischer Streiktag - den Verzicht auf die Erhöhung des Rentenalters für Frauen und ein Ende tieferer Löhne. Auch auf dem Platz "Georgette Pythonne" in Freiburg wurde demonstriert. Das Feministische Streikkollektiv Freiburg kämpft seit drei Jahren klar gegen eine Erhöhung des Rentenalters der Frau auf 65, über die im September bei der AHV 21 abgestimmt wird.

Noaelia Yuste vom Kollektiv sagt, dass immer behauptet werde, dass diese Reform zum einen überfällig und zum anderen für die Gleichheit fördernd sei. "Aber sie ist weder das Eine noch das Andere. Sie ist nicht überfällig. Es wurde immer mit horrenden Szenarien gedroht, aber der AHV geht es gut, sie ist weiterhin stabil." Und gleichheitsfördernd sei die AHV-Reform auch nicht, weil Frauen in vielen anderen Bereichen im Leben benachteiligt seien, beispielsweise beim Lohn.

Weitere feministische Streiks in Bern und der ganzen Schweiz

"Immer no hässig!" sind die Frauen in Bern, wo sie ihren Protest ab Dienstagmittag in die Innenstadt trugen. Sie hätten genug davon, dass die Gleichstellung in weiter Ferne liege, heisst es im Aufruf des Feministischen Streikkollektivs Bern. Berner "Frauen, trans-, intergeschlechtliche, nonbinäre und agender Menschen" forderten "echte Gleichstellung" und "Schluss mit den Mogelpackungen".

Feministinnen seien wütend, weil Opfer von sexualisierter Gewalt, egal ob sie in der Schweiz, in einem Kriegsgebiet oder auf der Flucht Gewalt erfahren hätten, hierzulande unzureichend geschützt würden. Es mangle unter anderem an Plätzen in Frauenhäusern.

Gerade erst habe der Berner Regierungsrat das lange geplante Mädchenhaus in Biel mit "faulen Ausreden abgesägt". Angesichts von allein im Kanton Bern 1500 registrierten Fällen von häuslicher Gewalt im vergangenen Jahr, darunter eine Tötung und acht Tötungsversuche, sei dies mehr als eine Frechheit.

Die Bernerinnen versammelten sich auf dem Casino- und dem Kornhausplatz in der Altstadt schon ab Mittag, am Abend ist eine grosse Aktion vor dem Bundeshaus geplant.

Aktionen und Kundgebungen finden nach Angaben der Unia in der ganzen Schweiz statt. In Lausanne zeigen Arbeiterinnen ihre schmutzige Wäsche, um auf die Ungleichheiten hinzuweisen, die sie erfahren. In Solothurn organisieren sie ein gemeinsames feministisches Picknick mit Musik. Auch in Genf, Zürich, Basel, Luzern, La Chaux-de-Fonds, Neuenburg und im Vallée du Joux gehen die Frauen auf die Strasse.

SDA / RadioFr. - Tracy Maeder / Rafael Bornatico
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