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Brand in Mexiko mit 38 Toten

Nach einem Brand mit 38 Todesopfern in einer Einrichtung für festgenommene Migranten im Norden von Mexiko wird Kritik an den zuständigen Behörden laut.

Menschen trauern und fordern Informationen vor einer Sammelstelle für festgenommene Migranten, wo bei einem Brand mehrere Menschen ums Leben gekommen waren. Foto: David Peinado/dpa © Keystone/dpa/David Peinado

In einem Video einer Überwachungskamera der Sammelstelle der Einwanderungsbehörde (INM) in der Stadt Ciudad Juárez waren mehrere Männer in einem abgeschlossenen Raum mit Gittern zu sehen, als Migranten ihre Matratzen in Brand steckten. Beamten liefen in ein Nebenzimmer, anstatt die Tür zu öffnen, als sich Flammen und schwarzer Rauch ausbreiteten. Innenminister Adán López bestätigte am Dienstag (Ortszeit), dass das Video echt sei. Bei dem Brand wurden 30 weitere Migranten verletzt, wie das INM mitteilte. Die Generalstaatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf.

Die Behörden gingen davon aus, dass die Migranten kurz zuvor erfahren hatten, dass ihre Abschiebung oder Verlegung an einem anderen Ort bevorstand. Aus Protest hätten sie ihre Matratzen angezündet, sagte Präsident Andrés Manuel López Obrador bei einer Pressekonferenz. Das Feuer sei ausser Kontrolle geraten. Am Dienstag versammelten sich Migranten vor dem Unglücksort und skandierten "Gerechtigkeit, Gerechtigkeit".

Nach Angaben der Einwanderungsbehörde hielten sich zum Zeitpunkt des Unglücks in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) 68 erwachsene Männer aus Mittel- und Südamerika in der Unterkunft auf. 15 Frauen seien kurz nach dem Ausbruch des Feuers gerettet worden. "Es ist sehr traurig, dass so etwas geschieht", sagte der Präsident.

Medienberichten zufolge waren die Migranten am Vortag an verschiedenen Grenzübergängen in Ciudad Juárez ohne gültige Aufenthaltspapiere aufgegriffen worden. Sie waren in die Migrantenunterkunft gebracht worden, um sie später in ihre Heimatländer abzuschieben. Unter den Toten und Verletzten waren nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Männer aus Guatemala, Honduras, El Salvador, Venezuela, Ecuador und Kolumbien.

Das tödliche Feuer sei das Ergebnis der unmenschlichen Einwanderungspolitik der Regierungen von Mexiko und den USA, kritisierte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI). "Wie ist es möglich, dass die mexikanischen Behörden Menschen eingesperrt gelassen haben, die keine Möglichkeit hatten, dem Feuer zu entkommen?", fragte die Regionaldirektorin von Amnesty International, Erika Guevara Rosas. Auch die Vereinten Nationen in Mexiko bedauerten die Tragödie und forderten gründliche Ermittlungen.

Die US-Botschaft in Mexiko zeigte sich betroffen. "Der Aufbau eines Systems für sichere, geordnete und humane Einwanderung ist eine gemeinsame Verantwortung, der sich Regierungen, internationale Organisationen und die Gesellschaft stellen müssen, um Vorfälle wie diese zu verhindern", hiess es in einer Stellungnahme.

Mexiko liegt auf der Migrationsroute von Menschen, die versuchen, die USA zu erreichen. Sie fliehen vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihren Heimatländern. Zwischen Oktober 2021 und Oktober 2022 registrierte die US-Grenzschutzbehörde mehr als zwei Millionen Versuche von Migranten, in die USA zu gelangen. Neben Migranten aus Mittelamerika machen sich immer mehr Menschen aus Venezuela, Haiti und Kuba auf den Weg.

SDA
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