Brian soll im Gefängnis bleiben
Die Zürcher Staatsanwaltschaft will die Entlassung des bekanntesten Häftlings der Schweiz nicht akzeptieren. Er soll wegen eines neuen Verfahrens von der Sicherheitshaft direkt in Untersuchungshaft versetzt werden.
Brians Anwälte zeigten sich am Donnerstagnachmittag an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz erschüttert über die jüngste Entwicklung im Falle ihres Mandanten.
Die Vorwürfe, für die Brian nun in Untersuchungshaft genommen werden soll, betreffen laut seinen Anwälten ausschliesslich die Zeit, in der er in Einzelhaft sass. "Brian wehrte sich gegen diese unzulässige Form der Isolationshaft, er befand sich in einer Notstandssituation", sagte Rechtsanwalt Thomas Häusermann.
Der Betroffene habe gefasst, aber enttäuscht auf die Nachricht reagiert. "Du wirst entlassen, aber bleibst im Gefängnis. Stellen Sie sich einmal vor, wie diese Nachricht bei ihm angekommen sein muss", sagte Rechtsanwalt Bernard Rambert. Brian habe am Telefon gesagt, dass er sicher sei, dass das Recht eines Tages auf seiner Seite sein werde. Seine Anwälte wollen Rechtsmittel gegen die erneute Untersuchungshaft ergreifen.
In einer Medienmitteilung schrieb die Staatsanwaltschaft, dass sie nicht gegen die Verfügung des Obergerichts zu Brians Entlassung aus der Sicherheitshaft vorgehe. Stattdessen beantragt die Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft wegen eines hängigen Verfahrens, in welchem ihm 33 Delikte zur Last gelegt werden, die er zwischen November 2018 und Juni 2022 begangen haben soll.
Es gehe dabei um einen Fall von versuchter schwerer Körperverletzung, mehrfache Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte, mehrfache Sachbeschädigung, mehrfache Drohung und einfache Körperverletzung. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft besteht Wiederholungsgefahr.