Chinas Wirtschaft wächst um 4,7 Prozent
Chinas Wirtschaft hat an Schwung verloren. Wie das Statistikamt in Peking mitteilte, wuchs die zweitgrösste Volkswirtschaft im zweiten Quartal noch um 4,7 Prozent.
Das ist weniger als die meisten Analysten im Vorfeld erwartet hatten. Zudem liegt der Wert unter den Wachstumszahlen der beiden Vorquartale, als die chinesische Wirtschaft noch um 5,3 und 5,2 Prozent gewachsen war.
China kämpft seit einiger Zeit mit einer Reihe von wirtschaftlichen Problemen. Der Konsum stockt, weil viele Chinesen ihr Geld lieber für unsichere Zeiten sparen. Vor allem die anhaltende Krise auf dem Immobilienmarkt und die hohe Arbeitslosigkeit bei jungen Menschen bereiten vielen Familien Sorgen.
Die Veröffentlichung der Wirtschaftsdaten am Montag fällt mit dem Beginn des sogenannten Dritten Plenums in Peking zusammen. Bei diesem wichtigen Treffen der Kommunistischen Partei, das in der Regel nur alle fünf Jahre stattfindet, wurden in der Vergangenheit oft wichtige Weichen für die langfristige wirtschaftliche Entwicklung gestellt.
Modernisierung der Industrie im Mittelpunkt
Historisch am bekanntesten ist das Dritte Plenum im Jahr 1978, auf dem weitreichende Reformen eingeleitet wurden, die als Beginn der Reform- und Öffnungspolitik Chinas gelten. Dieses Mal findet das Treffen mit deutlicher Verspätung statt, was im Vorfeld für Unruhe gesorgt hatte.
Die viertägige Sitzung, so sagen Wirtschaftsvertreter, wäre für Peking eine gute Gelegenheit, um Aufbruchstimmung zu verbreiten und damit der Wirtschaft und den Märkten Rückenwind zu geben. Analysten hatten im Vorfeld jedoch gedämpfte Hoffnungen für kurzfristige Impulse.