Freiburger Cornichons haben noch immer ein Grössenproblem

Wie im letzten Jahr beschleunigt die starke Hitze das Wachstum der Gurkenpflanzen. Die Schweizer Produzenten mussten sich anpassen.

Benoît Marti, Landwirt im Broyebezirk, hat die Anbauflächen für Essiggurken reduziert. © Hugo Reitzel

Die Produzenten von Cornichons waren darauf vorbereitet. Aufgrund der hohen Temperaturen wachsen ihre Produkte sehr schnell, wenn nicht sogar zu schnell. Ein Phänomen, das bereits im vergangenen Jahr für Aufsehen gesorgt hatte.

Um die Vorgaben einzuhalten, dürfen die Gurken nicht grösser als 12 Zentimeter sein. Damit diese nicht überschritten wird, haben sich die Produzenten angepasst und aus der Ernte des letzten Jahres gelernt. "Wir haben die Flächen angepasst", erklärt Benoît Marti, Landwirt in dem Broyebezirk. "Wenn es in einer Nacht über 20 Grad warm ist, muss man am nächsten Tag über die ganze Parzelle gehen, um eine Grösse zu haben, die dem Pflichtenheft entspricht."

Bei sehr starker Hitze können die Gewürzgurken innerhalb von 24 Stunden ihr Volumen verdreifachen.

Alle Cornichons auf dem Bild wurden zur selben Zeit vom selben Feld geerntet. Bild: RadioFr.

Beliebt wegen ihrer Grösse

Wie viele andere Landwirte verkauft Benoît Marti seine Cornichons an Hugo Reitzel. Das Unternehmen mit Sitz in Aigle sucht zwar nach Lösungen, um grössere Cornichons abzusetzen, muss aber auch auf die Nachfrage reagieren. "Die kleinen Cornichons werden wegen ihrer Grösse geschätzt", räumt Olivier Camille, CEO von Hugo Reitzel, ein. 

Das ist eine Frage der Kultur.

Der Waadtländer Firma ist es gelungen, neue Märkte zu finden, um einige zu grosse Gurkensorten abzusetzen, wie die von Benoît Marti angebaute Bio-Gurke. Was den Rest betrifft, so hat sich Hugo Reitzel mit der App Too Good To Go zusammengetan. Körbe können für einen symbolischen Preis von zwei Franken am Firmensitz abgeholt werden. Der Erlös aus dieser Aktion geht an die Stiftung Schweizer Tafel.

RadioFr. - Léo Martinetti / vdn
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