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"Das Finale im Wembley war wirklich der Wahnsinn"

Die Freiburger Illustratorin Marilou Briner wurde von der Uefa zum Finale der Frauen-EM eingeladen. Sie berichtet von ihren Erfahrungen.

Marilou Briner sah den Sieg der Engländerinnen live vor Ort. © Keystone/Marilou Briner

Die EM hat in diesem Jahr eine nie dagewesene Begeisterung für den Frauensport ausgelöst. Zum Finale am Sonntag zwischen den Engländerinnen und den Deutschen strömten mehr als 87'000 Zuschauer in das legendäre Wembley-Stadion. Die Freiburgerin Marilou Briner hatte das Glück, den Triumph der Löwinnen (2:1) live mitzuerleben. Die Illustratorin hatte anlässlich des Turniers im Rahmen der Ausstellung "Trailblazers" das Visual für die Schweizer Nationalmannschaft entworfen. Das Interview:

Frapp: Wie haben Sie das Finale erlebt?

Marilou Briner: Es war wirklich verrückt in Wembley. Ich wusste nicht, was für ein Privileg es war, ein Werk für die Uefa zu schaffen, bevor ich nach London kam. Es war das erste Mal, dass ich ein Fussballspiel in einem Stadion gesehen habe. Die Schreie zu hören und die Grösse der Menschenmenge zu spüren, war unglaublich. Es gab auch viele männliche Zuschauer, die die Spielerinnen anfeuerten. Die Atmosphäre war respektvoll, wohlwollend, aber leidenschaftlich. Es ist schön, das zu sehen.

Wie war es, die Ausstellung "Trailblazers" in London zu sehen?

Die 16 Illustratorinnen, die Bilder für die Frauen-EM gemalt hatten, wurden von der Uefa eingeladen, die Ausstellung zu besuchen. Es war toll, ein Gesicht mit einem Land zu verbinden, und eine Chance, sich unter den Illustratorinnen in Wirklichkeit zu treffen, denn das ist sehr selten. Normalerweise tauschen wir uns eher auf Instagram aus. Wir konnten uns unter anderem über unseren Beruf und Fussball unterhalten. Ehrlich gesagt, war das der grösste Gewinn dieser Reise.

Hat diese Erfahrung Ihren Blick auf den Fussball verändert?

Ich denke, es hat mir eher bewusst gemacht, dass die Uefa mit dem Männerfussball eine unanständig grosse Summe Geld verdient. Die Ausgaben und das angehäufte Vermögen müssen besser aufgeteilt werden. Ich bin froh, dass der Frauenfussball so stark gewachsen ist und dass ich den Respekt und die Leidenschaft, die dort herrschen, erleben konnte.

Frapp - Alexia Nichele / al
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