Die "Schande des Kantons" wird saniert

Das Gebäude des Departements für Chemie der Uni Freiburg soll erneuert werden. Der Architekturwettbewerb ist lanciert.

Das PER 10 soll erneuert werden. © Universität Fribourg

Das aus den 1970er-Jahren stammende Gebäude des Departements für Chemie der Universität Freiburg, auch "Pérolles 10", kurz PER 10 genannt, soll einer Gesamterneuerung unterzogen werden. Das schreibt die Direktion für Raumentwicklung, Infrastruktur, Mobilität und Umwelt (RIMU) in einer Mitteilung.

Eines der Hauptziele sei es, die elektrischen Installationen und die Belüftung zu erneuern, um die Labors auch weiterhin betreiben zu können. Ausserdem soll das Gebäude auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden, damit es die Normen erfüllt, so die RIMU.

Gebäude in kritischem Zustand

Das Gebäude ist im Originalzustand und wurde seit seiner Einweihung nicht grundlegend verändert. Laut der RIMU weise das Gebäude zwar eine hohe architektonische Qualität auf, sei aber aus gebäudetechnischer und energietechnischer Sicht in einem kritischen Zustand. 

Bereits im Dezember 2022 hat der Grosse Rat einen Studienkredit für die Sanierung des Chemiegebäudes angenommen. Der Zustand des Chemiegebäudes wurde dabei als "Schande für den Kanton" bezeichnet. Der Gebäudezustand werfe Fragen zur Praxis der Universität und des Kantons hinsichtlich der Instandhaltung von Gebäuden auf - unter anderem, wer die Schuld dafür trägt, sagen zwei Grossräte in einer Anfrage. 

Der Staatsrat erklärte in seiner Antwort, dass von 2011 bis 2021 insgesamt 4,1 Millionen Franken aus dem Budget der Universität für das Gebäude PER 10 bereitgestellt wurden. In diesem Zeitraum wurden jedoch keinerlei Beträge für grössere Instandsetzungsarbeiten aufgewendet. 

Das Hochbauamt des Kantons Freiburg hat dazu einen Architekturwettbewerb lanciert. Frist für die Einreichung der Wettbewerbsbeiträge ist Ende August, die Beurteilung durch die Jury mit der Publikation des Zuschlagsentscheids soll bis Ende des laufenden Jahres 2023 erfolgen.

Den nötigen Studienkredit von 8,4 Millionen Franken hatte der Grosse Rat letzten Dezember freigegeben.

RadioFr. - Redaktion / vdn
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