Der Kanton schliesst das Free-Win in Düdingen
Das Auffangprogramm für Arbeitssuchende im kaufmännischen Bereich vom Kanton Freiburg wird beendet. Wohin gehen die Deutschfreiburger nun?

Das staatliche Förderprogramm für Arbeitssuchende in Düdingen, genannt Free-Win, wird ab dem ersten Januar eingestellt. Dies bestätigt das kantonale Amt für den Arbeitsmarkt auf Anfrage.
Um was geht es?
Seit fast 14 Jahren fängt Free-Win in Düdingen Arbeitssuchende aus dem kaufmännischen Bereich auf. In Praktika können Personen, welche den Job verloren haben am Ball bleiben, sich weiterbilden oder coachen lassen. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit dem RAV.
Bereits im Mai hat der Kanton entschieden, das Programm ab nächstem Jahr zu beenden. Fragen wirft dies vor allem auf, weil dies gegen aussen damals nicht kommuniziert wurde. Die 4 Angestellten stehen nun ab erstem Januar selbst ohne Job da und sie wehren sich. Dies geht aus einem Communiqué der Gewerkschaft VPOD hervor. Sie wirft dem Staat Freiburg vor, das dabei das Personalgesetz gebrochen wurde.
Was bedeutet das für Deutschfreiburg?
Der Kanton streicht somit die einzige Deutschfreiburger Bildungsmassnahme im kaufmännischen Bereich. Als Grund nennt der Chef vom kantonalen Amt für den Arbeitsmarkt, Charles de Reyff, die finanzielle Komponente:
"Die Arbeitslosen-Versicherung erstattet den Kantonen die Kosten für die arbeitsmarktlichen Massnahmen nach der Anzahl der Stellensuchenden. Ein Rückgang der Stellensuchendenzahl hat zur Folge, dass der Gesamtbetrag für die Finanzierung der arbeitsmarktlichen Massnahmen sinkt, was für 2024 erwartet wird."
Die Arbeitslosigkeit in den Deutschfreiburger Bezirken See und Sense ist nach der COVID-Pandemie auf rund 1.2% zurückgegangen. Paradoxerweise könnte man sagen, dass Free-Win Opfer seines eigenen Erfolges wurde.
Charles de Reyff fügt ausserdem an, dass Deutschfreiburgerinnen und Deutschfreiburger, welche im kaufmännischen Bereich Arbeit suchen, mehrere Ausweichmöglichkeiten hätten: Mit dem Sprachniveau B1 in Französisch, könne man ein entsprechendes Programm im französisch-sprachigen Teil des Kantons machen. Dort existieren diese Programme weiterhin.