Die Schweiz wurde von Hochwasser und Erdrutschen verschont

Freiburg war der am fünftstärksten betroffene Schweizer Kanton. Dies ist vor allem auf die starken Regenfälle im November zurückzuführen.

Das Jahr 2023 war geprägt von den Ereignissen in Schwanden (GL): Am 29. August ergoss sich ein grosser Erdrutsch in das Wohngebiet. © KEYSTONE

Die Schweiz wurde im vergangenen Jahr weitestgehend von Hochwasser, Murgängen, Erdrutschen, Steinschlag und Felsstürzen verschont. Es gab keine Todesfälle zu beklagen, schreibt die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in einer Mitteilung. Die Schäden beliefen sich auf insgesamt 75 Millionen Franken. 

In der 52-jährigen Beobachtungszeit liegt das Jahr 2023 auf Platz 37. Der Grossteil der Kosten (rund 66%) wurde durch Erdrutsche verursacht, gefolgt von Hochwasser (21%), Steinschlag und Felsstürzen (7%) und Murgängen (6%). Die Hauptursachen waren anhaltender Regen (67%) und Regen in Kombination mit Schneeschmelze (18%).

Freiburg war der am fünftstärksten betroffene Schweizer Kanton. Vor allem die starken Regenfälle im November verursachten die Schäden in der Höhe von rund 5 Millionen Franken, bestätigt die WSL.
Zur Erinnerung: Der Fluss Jaun war in Charmey über die Ufer getreten, ebenso wie die Saane. In Rue im Glanebezirk hatten die Unwetter einen Erdrutsch ausgelöst.


Zahlreiche Evakuierungen

Das vergangene Jahr wurde unter anderem von den Ereignissen in Schwanden (GL) dominiert. Am 29. August ergoss sich ein grosser Erdrutsch in das Siedlungsgebiet und zerstörte mehrere Häuser.

Die Bevölkerung von Brienz in der Bündner Gemeinde Albula befand sich ebenfalls in einer Ausnahmesituation. Nach Wochen der vollständigen Evakuierung ereignete sich am 15. Juni der angekündigte Erdrutsch. Im Dorf selbst wurden keine Schäden verursacht. 

Die betroffene Bevölkerung konnte in beiden Orten rechtzeitig evakuiert werden, sodass niemand verletzt wurde. In Brienz konnten die 80 Einwohner nach etwas mehr als sieben Wochen in ihr Dorf zurückkehren. Von den 100 evakuierten Bewohner in Schwanden konnten hingegen nur 80 Personen in ihre Häuser zurückkehren. 

Überschwemmte Flüsse

Anhaltende Regenfälle führten Ende August vor allem im Tessin und in der Ostschweiz zu angespannten Hochwassersituationen, die Schäden hielten sich jedoch in Grenzen.

Im November und Dezember führten anhaltende Niederschläge in Kombination mit der Schneeschmelze zu Überschwemmungen, Murgängen und Erdrutschen. Betroffen waren vor allem Orte in der Westschweiz, im Wallis, im Berner Oberland und rund um die Seen am Jurasüdfuss.

Das WSL-Institut sammelt seit 1972 systematisch Informationen über Schäden durch Unwetter. Schäden, welche durch Lawinen, Schneelast, Erdbeben, Blitzschlag, Hagel und Sturm verursachte wurden, sind in diesen Erhebungen nicht berücksichtigt.

SDA
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