Sternwarte in Ependes feiert 40. Geburtstag
Die einzige öffentliche Sternwarte des Kantons feiert am 9. und 10. August ihren Geburtstag unter den Perseiden.

Für die Sternwarte von Ependes begann alles vor 40 Jahren, als die Witwe des berühmten Schweizer Astronomen Robert Adolf Naef das Teleskop ihres Mannes verschenken wollte. Der Freiburger Verein für Astronomie nahm das Geschenk an und beschloss, eine Sternwarte zu bauen, um das Objekt aufzunehmen.
1981 gewährte die Gemeinde Ependes das Baurecht und rund drei Jahre später, im Mai 1984, wurde das Observatorium eingeweiht. "Die Idee war, die Berufung von Herrn Naef fortzusetzen, das heisst, möglichst vielen Menschen das Weltall näherzubringen", erzählt Jérémie Bard, Vorstandsmitglied des Vereins der Freundinnen und Freunde der Sternwarte. Seit der Gründung der Einrichtung haben knapp 100'000 Menschen das Observatorium besucht.
Opfer des Erfolges
Der Verein bietet das ganze Jahr über zahlreiche Veranstaltungen und Himmelsbeobachtungen für Schulklassen, private Gruppen oder Unternehmen an. "Wir werden regelmässig Opfer unseres Erfolgs", scherzt Jérémie Bard. Seit einigen Jahren hat die Sternwarte ein Reservierungssystem etabliert. Dadurch können die kostenlosen Animationen und Abendveranstaltungen angenehmer für das Publikum gestaltet werden.
Hinter diesem Erfolg stecken viele Stunden freiwilliger Arbeit von leidenschaftlichen Vereinsmitgliedern. "Jedes Mitglied darf präsentieren, was er oder sie möchte", erklärt Jérémie Bard. "Wenn Sie zwei oder drei Wochen hintereinander kommen, werden Sie verschiedene Präsentationen sehen. Wir sind zudem keine Astrophysiker - wir erklären Sachverhalte in einfachen Worten, die für alle zugänglich sind." Auch nach 40 Jahren denkt der Verein der Sternwarte nicht ans Aufhören.
Die Mitglieder schauen positiv in die Zukunft und haben auch schon einige Pläne. Ein Ziel sei schon weit fortgeschritten, sagt Bard: die Fotografie in den Vordergrund zu stellen. Zwischen 2005 und 2015 hatte der Amateurastronom Peter Kocher fast 300 Asteroiden mit den veralteten Instrumenten des Observatoriums entdeckt. "Die Idee ist, diese Ausrüstung wieder auf den neuesten Stand zu bringen, damit Besucherinnen und Besucher Fotos von dem machen können, was sie durch unsere Brille sehen", erklärt Jérémie Bard. Das menschliche Auge sei nicht so gut wie die Instrumente.
Ein gebührender Geburtstag
Um das Jubiläum zu feiern, hat die Sternwarte alles vorbereitet. Vorträge, Himmelsbeobachtungen, Essen ...
An den Abenden des 9. und 10. August ist die Einrichtung für alle geöffnet, ausnahmsweise ohne Reservierung. An diesen beiden Abenden könne auch der berühmte Sternschnuppenregen, die Perseiden, beobachtet werden, freut sich Jérémie Bard.
Es werden mehrere Präsentationen zu den Instrumenten und der Geschichte der Sternwarte angeboten. Beide Abende beginnen um 19 Uhr. Alle weiteren Informationen sind auf der Webseite des Observatoriums zu finden.