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Ein Schulrucksack darf schwerer sein als gedacht

Der Mythos, dass ein Schulranzen maximal 10 Prozent des Körpergewichts ausmachen darf, wurde kürzlich von einer deutschen Studie widerlegt.

Wie schwer darf ein Schulranzen denn nun wirklich sein? © Frapp

In der Vergangenheit wurde oft empfohlen, dass ein Schulranzen nicht mehr als 10 Prozent des Körpergewichts eines Kindes ausmachen sollte. Diese Empfehlung stammt ursprünglich aus dem Zweiten Weltkrieg und basierte auf der Annahme, dass ein höheres Gewicht bei Langzeitbelastung zu muskulären Ermüdungen bei Soldaten führen könnte.

In neueren Studien und Diskussionen in Fachkreisen wird jedoch infrage gestellt, ob diese Gewichtsgrenze tatsächlich so entscheidend ist.

Die Zehn-Prozent-Regel für das Gewicht vom Schulranzen ist längst überholt

Einige Experten argumentieren, dass die Prozentregel möglicherweise zu starr ist und nicht ausreichend die individuellen Unterschiede in Bezug auf Körperbau, Muskulatur und Belastbarkeit berücksichtigt. Stattdessen wird betont, dass die Passform des Schulranzens und die Art der Belastung eine wichtigere Rolle spielen könnten. Ein gut gepolsterter und richtig eingestellter Schulranzen, der das Gewicht gleichmässig auf Rücken und Schultern verteilt, könnte möglicherweise schwerer sein, ohne negative Auswirkungen zu haben.

Eine Studie an der Universität des Saarlandes hält die Zehn-Prozent-Regel für realitätsfern und resümiert, dass ein Schulranzengewicht von 20 Prozent des Körpergewichts problemlos toleriert werden. Kurzfristig seien sogar höhere Werte in Ordnung, sofern das Kind keine Rückenschmerzen hat, über eine gute Fitness verfügt und der Schulweg nicht länger als ein Kilometer ist.

RadioFr. / Frapp - Philippe Wiederkehr / nschn
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