Ein unterirdischer Bootshafen in Sugiez

In Sugiez gibt es eine Tiefgarage, die Platz für 98 Boote bietet. Geschützt vor Wind und Wetter hängen die Boote in der Garage gar in der Luft.

Der unterirdische Bootshafen in Sugiez. © Frapp
Der unterirdische Bootshafen in Sugiez. © Frapp
Der unterirdische Bootshafen in Sugiez. © Frapp
Der unterirdische Bootshafen in Sugiez. © Frapp
Der unterirdische Bootshafen in Sugiez. © Frapp
Der unterirdische Bootshafen in Sugiez. © Frapp
Der unterirdische Bootshafen in Sugiez. © Frapp
Der unterirdische Bootshafen in Sugiez. © Frapp
Der unterirdische Bootshafen in Sugiez. © Frapp
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In Sugiez, im Freiburger Seeland, befinden sich der Murtensee und der Neuenburgersee in unmittelbarer Nähe. Diese beiden Seen sind durch den Broye-Kanal miteinander verbunden. Am Ufer dieses Kanals liegt der "Port de Sugiez", der Hafen von Sugiez. Doch dieser Hafen ist gut versteckt.

Bei meiner Ankunft am vereinbarten Ort sehe ich weder Schiffe noch Wasser. Ein grosser Parkplatz, umgeben von einer Häusersiedlung. Nur ein grosses Boot auf einem Anhänger gibt mir ein Indiz, dass ich am richtigen Ort bin. Hugo Scherer, der Leiter des Hafens von Sugiez, lacht, als er meinen verdutzten Blick sieht. "Du bist schon richtig hier! Aber eine Tiefgarage sieht man oft auch nicht, wenn man auf ihr steht, oder?" Ja, das macht Sinn. Zusammen gehen wir am Rand des Parkplatzes eine Treppe runter, wie in einen Keller. Oder eben, in eine Tiefgarage. Hugo Scherer öffnet eine Türe mit seinem Schlüssel, et voilà: Wir treten in die Tiefgarage für Boote. 

Eine grosse Halle, voll mit Booten. Und all diese Boote sind in der Luft, schweben knapp oberhalb des Wasserspiegels. "Jeder Stellplatz hier in unserem überdachten Hafen ist mit einem hydraulischen Lift ausgestattet. So liegen die Boote nicht im Wasser. Dies schützt sie besser", sagt mir Hugo Scherer. 

Neben dem Vorteil, dass die Boote nicht ständig im Wasser sind, hat der unterirdische Hafen noch weitere Vorteile. Zum einen sind die Boote nicht mehr der Sonne oder dem Regen ausgesetzt, die ihnen über die Zeit schaden könnten. Zudem entfällt das mühsame Abdecken des Boots am Anfang oder Ende eines Ausflugs. Auch im Winter wird die Suche nach einem geeigneten Einstellplatz überflüssig, und das Ein- und Auswassern im Frühling oder Herbst ist nicht mehr nötig.

Platz für 98 Boote

Die Halle ist ziemlich gross, überall hat es Wege. Der Wand entlang, oder aber auch in der Mitte. So, dass jede Besitzerin oder jeder Besitzer gemütlich zu seinem Bootsstellplatz laufen kann. "Ich komme mit meinem Gepäck hier rein, laufe zum Boot. Dann lasse ich es mit dem Lift ins Wasser, lade alles in mein Boot und schon bin ich bereit für die Ausfahrt", erklärt mit Hugo Scherer. 

Insgesamt hat der Hafen in Sugiez Platz für 98 Boote. 96 davon sind mit einem hydraulischen Lift ausgestattet, zwei nicht. "Die beiden Schwimmplätze sind für die höchsten Boote in der Halle." Sonst können die Boote zwischen sieben und 15 Meter lang sein, in der Breite maximal mit 4,5 Meter. 

Die Ausfahrt aus dem Hafen ist ein normales Garagentor, welches mit einem Funksender geöffnet werden kann. Die Ausfahrt führt direkt auf dem Broye-Kanal, der den Murten- mit dem Neuenburgersee verbindet. "Im Murtensee ist man in fünf bis sieben Minuten. Den Neuenburgersee, genauer Cudrefin, erreichen wir in 20 bis 25 Minuten". 

Reparieren und Abwasser entsorgen

Neben den hydraulischen Liften ist jeder Bootsplatz zudem mit einer Steckdose ausgestattet, sodass die Boote an den Strom angeschlossen werden können.

"Weiter haben wir zwei Absaugstationen, damit die Abwassertanks der Schiffe geleert werden können", sagt Hugo Scherer. Die Abwässer werden so direkt in die Kanalisation gepumpt und landen nicht im See. 

Zudem können dank zweier kleiner Serviceboote auch Reparaturen an den Schiffen direkt im Bootshafen erledigt werden. "Ein Serviceboot hat vorne eine Luke, welche ausgefahren werden kann. Damit kann man unter in die Luft gehobenen Boote fahren und allenfalls die Motoren der Boote revidieren", gibt der Leiter des Hafens Auskunft. Treibstoffe bietet der Hafen hingegen keine an. Zum Tanken müssen die öffentlichen Tankstellen auf den Seen benützt werden. 

RadioFr. - Fabian Waeber
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