Einigung im deutschen Bahntarifkonflikt erzielt

Der Tarifstreit bei der Deutschen Bahn ist beendet. Laut der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer wurde ein Tarifabschluss mit der Bahn erzielt.

Begonnen hatte der Tarifkonflikt Anfang November. Bereits nach der zweiten Verhandlungsrunde galten die Gespräche als gescheitert. © KESTONE

Mehr als vier Monate dauerte der Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn. Sechsmal schränkten Warnstreiks und Streiks der Lokführer den Bahnverkehr in Deutschland ein. Nun haben die Gewerkschaft GDL und die Deutsche Bahn eine Lösung gefunden. Ein Bahnsprecher in Berlin bestätigte die Einigung auf Anfrage.

Beide Seiten wollen am Dienstagvormittag in separaten Pressekonferenzen in Berlin über die Details informieren. Streiks drohen den Fahrgästen der Deutschen Bahn nun nicht mehr.

Bis zum Abschluss der Tarifverhandlungen hatten beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Sowohl die Bahn als auch GDL-Chef Claus Weselsky hatten sich zuletzt zuversichtlich geäussert, zu einer baldigen Lösung im Konflikt zu kommen.

Mehr Informationen am Dienstag

Wie der Kompromiss aussieht, blieb zunächst offen. Knackpunkt der Tarifrunde war von Beginn an die Forderung der GDL nach eine Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei gleichbleibenden Löhnen und Gehältern.

Die Bahn war bei einer vorigen Gesprächsrunde bereit, sich auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich in zwei Schritten bis 2028 einzulassen. Die Gewerkschaft unter ihrem Vorsitzenden Claus Weselsky lehnte das allerdings ab. Es folgten weitere Streiks mit erheblichen Einschränkungen im Personenverkehr.

Vor rund einer Woche hatten die Bahn und die GDL dann mitgeteilt, dass sie wieder miteinander sprechen - hinter verschlossenen Türen, und wieder sollten bei Bedarf externe Moderatoren hinzugezogen werden.

Ob die Bahn bei den Arbeitsstunden nun vollends eingelenkt hat, blieb am Montag offen. Strittig war darüber hinaus auch die Laufzeit eines künftigen Tarifvertrags. Ausserdem wollte die Gewerkschaft auch für die Beschäftigten der Infrastruktur verhandeln, für die es bisher keine GDL-Tarifverträge gibt.

Begonnen hatte der Tarifkonflikt Anfang November. Bereits nach der zweiten Verhandlungsrunde erklärte Weselsky die Gespräche als gescheitert und leitete im Dezember eine Urabstimmung über unbefristete Streiks ein. Insgesamt sechsmal kam es in der Tarifauseinandersetzung zu Arbeitskämpfen.

SDA
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