Covid-Gesetz: Zertifikat abschiessen oder nicht?

Wenn die Änderung des Covid-19-Gesetzes abgelehnt wird, würde das Zertifikat wahrscheinlich fallen. Ist das wünschenswert oder nicht?

Bruno Boschung (links, pro) und Frank Scheffold (rechts, kontra) debattieren über das Covid-Gesetz. © RadioFr.

Über das Covid-19-Gesetz haben wir in diesem Jahr bereits abgestimmt, das Gesetz wurde angenommen. Da das Gesetz jedoch geändert wurde und das Referendum zustande kam, müssen wir nochmals abstimmen. Diese betreffen vor allem die rechtlichen Grundlagen für das Covid-Zertifikat.

Frank Scheffold, Physikprofessor an der Universität Freiburg, findet, dass das Zertifikat nicht zielführend ist. Laut ihm liefere es keinen nennenswerten Beitrag zur Pandemiebekämpfung, andere Prioritäten müssten gesetzt werden. Auch die Impfbereitschaft sei durch das Zertifikat nicht gestiegen. Laut ihm verhindere das Zertifikat keinen einzigen Infektionsfall, ohne Zertifikat hätte es genau gleich viele Fälle gegeben.

ICH SEHE BEIM ZERTIFIKAT KEINEN EINZIGEN ASPEKT, DER UNS BEI DER PANDEMIEBEKÄMPFUNG WEITERGEHOLFEN HAT.

Bruno Boschung, Mitte-Politiker und Grossrat, sieht hingegen beim Zertifikat zahlreiche Vorteile. Beispielsweise ermögliche das Zertifikat der Bevölkerung unkomplizierte Reisefreiheit im Ausland. Selbst die Gastronomie sei heute zufrieden mit dem Zertifikat, obwohl es ihrem Kerngeschäft zuerst eher abträglich war. Die Impfquote sei hingegen durchaus gestiegen durch die Einführung des Zertifikats.

IM GESELLSCHAFTLICHEN LEBEN, FÜR DIE VEREINE, IN DER KULTUR HABEN WIR VOM ZERTIFIKAT SEHR PROFITIERT.

Geimpft sind Boschung und Scheffold übrigens beide und sie befürworten die Impfung grundsätzlich. Über die Änderungen des Covid-19-Gesetzes werden wir am 28. November abstimmen.

RadioFr. - Yves Kilchör / Cyrill Schelker
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