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Über 37 Grad und Gewitter in der Schweiz

Nach einem Hitzetag mit Temperaturrekord sind am Dienstagabend starke Gewitter über die Schweiz gezogen. In Villars-sur-Glâne FR wurde eine Frau laut Polizei vom Blitz getroffen und musste schwer verletzt ins Spital gebracht werden.

Die Hitzewelle führt an zahlreichen Orten in der Schweiz bereits am Dienstagvormittag zu hohen Temperaturen. (Symbolbild) © KEYSTONE/CYRIL ZINGARO

Am Flughafen Zürich wurde während einer Stunde aus Sicherheitsgründen ein Abfertigungsstopp verhängt. Zuvor war es in der Schweiz in diesem Jahr zum ersten Mal mehr als 37 Grad heiss.

Gewitterschwerpunkte gab es gemäss MeteoNews gegen 20 Uhr im Tessin und in der Gotthard-Region, zwischen dem östlichen Genfersee und Bern sowie über dem Jura. Die Gewitter waren demnach schnell unterwegs und sehr "blitzintensiv" gewesen. Daneben zogen sie mit teils kräftigem Regen, stellenweise Hagel sowie mit Sturmböen über das Land, wie SRF Meteo im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. In Oron im Waadtland etwa wurden 94 Kilometer pro Stunde (km/h) gemessen.

Bund ruft höchste Gefahrenstufe aus

Die Gewitter waren vom Bund mit der höchsten Gefahrenstufe angekündigt worden. Von der Gewitterwarnung waren alle Landesteile betroffen. Wie Meteoschweiz mitteilte, kann die Alarmstufe rot Gefahr für Leib und Leben bedeuten. Personen sollten sofort Schutz suchen.

Aus diesem Grund wurde am Flughafen Zürich zwischen ungefähr 21 und 22 Uhr das Bodenpersonal vom Rollfeld geholt und die Abfertigungsarbeiten eingestellt. Die Flugzeuge hätten also laden, jedoch etwa nicht entladen und betankt werden können, wie Elena Stern auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Einige Flugzeuge mussten durchstarten, andere flogen in Warteschlaufen. Starts gab es keine mehr. Zwei Flugzeuge mit Zielort Zürich wurden an andere Flughäfen umgeleitet.

Auch im Bahnbetrieb gab es am Dienstagabend stellenweise Störungen, etwa weil Gegenstände auf der Fahrbahn lagen oder es zu Stromausfällen kam.

Über 37 Grad in Chur

Zuvor war die Marke von 37 Grad Celsius in der Schweiz zum ersten Mal geknackt worden. In Chur GR wurden am Nachmittag 37,6 Grad gemessen worden, wie der Website des Bundesamts für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) zu entnehmen war. Seit 1959 war es an dieser Station an einem Julitag nur zweimal heisser. Die Rekordtemperatur in Chur wurde mit 38,1 Grad am 28. Juli 1983 gemessen.

Mehr als 37 Grad wurden auch in Genf-Cointrin, in Mathod VD und Payerne VD gemessen. Die 36-Grad-Marke wurde etwa in Kloten ZH, in Sitten VS und in Bad Ragaz SG erreicht und unter anderem in Luzern, in Aarau sowie in Biasca TI oder in Neuenburg NE stiegen die Temperaturen auf über 35 Grad. Bereits am Vormittag war die 30-Grad-Marke an zahlreichen Orten in der Schweiz übertroffen worden. So unter anderem in Chur, in Aigle VD und in Ebnat-Kappel SG.

Notabfischungen wegen trockener Emme

Den bisherigen Allzeitrekordwert vermochte die gegenwärtige Hitzewelle aber nicht zu übertreffen. Am 11. August 2003 wurden in Grono GR 41,5 Grad gemessen.

Trotzdem forderte auch die gegenwärtige Hitzewelle ihren Tribut: Bei Arbeiten auf einem Dach stürzte ein 28-jähriger Arbeiter am Montagnachmittag in Altendorf SZ mutmasslich wegen eines Hitzeschlags drei Meter in die Tiefe und wurde verletzt, wie die Kantonspolizei Schwyz mitteilte.

Das Berner Fischereiinspektorat musste zudem in rund einem Dutzend Gewässern Notabfischungen vornehmen. So unter anderem aus der Emme, die unterhalb von Aefligen BE und bis gegen Schalunen (Gemeinde Fraubrunnen BE) trocken lag, wie das Fischereiinspektorat auf Anfrage bestätigte. Diese Massnahme war nötig, weil die Bäche und Flüsse führten aufgrund der Trockenheit kein oder kaum Wasser. Den Fischen drohte ein Erstickungstod.

SDA
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