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Evenepoel doppelt nach, Küng nahe an Bronze

Eine Woche nach seinem Olympiasieg im Zeitfahren gewinnt Remco Evenepoel auch Gold im Strassenrennen. Eine starke Leistung zeigt auch Stefan Küng, der im Sprint um Bronze das Nachsehen hat.

Remco Evenepoel macht sich zum Doppel-Olympiasieger © KEYSTONE/EPA/CHRISTOPHE PETIT TESSON
Stefan Küng ist die Enttäuschung nach seinem 7. Rang im Strassenrennen ins Gesicht geschrieben © KEYSTONE/ANTHONY ANEX
Remco Evenepoel lässt sich im Ziel als Doppel-Olympiasieger feiern © KEYSTONE/ANTHONY ANEX
Stefan Küng in Gedanken versunken nach seinem 7. Rang im olympischen Strassenrennen © KEYSTONE/ANTHONY ANEX
Der Berner Marc Hirschi beendet das Rennen im 16. Rang © KEYSTONE/ANTHONY ANEX
Valentin Madouas (links) und Christophe Laporte bescheren Frankreich mit Silber und Bronze gleich zwei Medaillen © KEYSTONE/AP/Thibault Camus
Weltmeister Mathieu van der Poel (vorne) gehörte als 12. zu den Geschlagenen © KEYSTONE/AP/Tim de Waele
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Remco Evenepoel ist der Velo-König von Paris 2024. Das Wunderkind aus Belgien zeigte sich nach seinem überlegenen Sieg im Zeitfahren auch im längsten Strassenrennen der olympischen Geschichte unwiderstehlich und triumphierte nach 273 km solo. 1:11 Minuten dahinter erreichte der Franzose Valentin Madouas das Ziel als Zweiter. Bronze sicherte sich weitere fünf Sekunden dahinter dessen Landsmann Christophe Laporte.

Küng vorne dabei

Um die Medaillen mischte etwas überraschend auch Stefan Küng mit. Der Thurgauer war trotz seiner Magendarmprobleme im Vorfeld dabei, als 60 km vor dem Ziel das spektakuläre Finale eingeläutet wurde. Später war Küng Teil einer fünfköpfigen Spitzengruppe, die Evenepoel beim zweitletzten Aufstieg zur Sacré-Coeur de Montmartre mit einer Attacke sprengte. Nur Madouas konnte ihm folgen.

Doch Küng liess sich nicht durchreichen, bewies auf den letzten 30 km Kämpferqualitäten und hielt sich so die Chancen auf einen Podestplatz offen. Im Sprint einer Neuner-Gruppe um Bronze musste er sich jedoch geschlagen geben. Nach dem 8. Platz im Zeitfahren sicherte sich der 30-Jährige als Siebter immerhin ein zweites Diplom an diesen Spielen.

Marc Hirschi, der zweite Schweizer Starter, konnte nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Der Berner beendete das Rennen - unweit hinter Mitfavorit Mathieu van der Poel - mit etwas über zwei Minuten Rückstand im 16. Rang.

Evenepoel noch besser als Cancellara 2008

Ein Schreckmoment erlebte Evenepoel, nachdem er 15 km vor dem Ziel mit Madouas seinen letzten Begleiter abgeschüttelt hatte. Knapp 4 km vor dem Ziel musste der Belgier wegen eines Defekts sein Velo wechseln. Ohne Funk im Ohr und im Unwissen über seinen Vorsprung auf die Verfolger wurde er sichtlich nervös. Doch sein Sieg geriet nicht in Gefahr, zu überlegen war der 24-Jährige an diesem Tag.

Mit seinem Triumph schaffte Evenepoel ein historisches Double. Als erster Fahrer überhaupt gewann der Gesamtdritte der Tour de France Gold im Zeitfahren und im Strassenrennen. Zwei Rad-Medaillen in Strassen-Wettbewerben an denselben Sommerspielen waren zuletzt Fabian Cancellara 2008 in Peking (mit Gold im Zeitfahren und Silber im Strassenrennen) gelungen. Ausserdem löste Evenepoel den Deutschen Jan Ullrich als jüngsten Olympiasieger ab.

SDA
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