Finma fordert schärfere Instrumente

Die Finanzmarktaufsicht Finma fordert als Konsequenz aus dem Niedergang der CS schärfere Instrumente. Sie erachtet etwa die Kompetenz zur Bussenerteilung als zweckmässig.

Die Finma hat in einem Bericht Lehren aus dem CS-Debakel gezogen. (Archivbild) © KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Nachbesserungen möchte die Finma auch bei der Kapitalregulierung im Rahmen der "Too-big-to-fail"-Vorgaben. Es brauche strengere Standards auf der Stufe des Einzelinstituts, schreibt die Aufsichtsbehörde in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht zur CS-Krise.

Bei der im März 2023 von der UBS übernommenen Credit Suisse habe die Finma über die letzten Jahre aufgrund der Häufung von Problemen und Mängeln ihre Aufsichtstätigkeit zunehmend intensiviert und immer einschneidendere Massnahmen verfügt, heisst es in dem Bericht. Sie sei damit bis an die Grenzen ihrer gesetzlichen Möglichkeiten gegangen.

An Strategie und Management gescheitert

Die Credit Suisse sei an Mängeln bei Strategie und Management gescheitert, so das Fazit der Finma in dem Bericht. "Praktisch bei allen Problemen spielten gravierende Mängel im Risikomanagement eine Rolle." Wegen Reorganisationen sowie hoher Kosten, Bussen und Verlusten habe die CS immer wieder Kapital aufnehmen müssen. Gleichzeitig hätten auch die gewichtigen Aktionärinnen und Aktionäre der CS ihre Einflussmöglichkeiten bei Vergütungen kaum wahrgenommen.

Die Finma habe ihre Aufsicht im Rahmen der geltenden gesetzlichen Vorgaben gegenüber der Credit Suisse sehr weitreichend wahrgenommen, betont die Behörde in ihrem Bericht. Seit 2012 habe sie gegen die Credit Suisse 43 Vorabklärungen für mögliche Enforcementverfahren durchgeführt.

Sie habe neun Rügen ausgesprochen, 16 Strafanzeigen erstattet sowie elf Enforcementverfahren gegen das Institut und drei gegen natürliche Personen abgeschlossen. Alleine zwischen 2018 bis 2022 habe die Finma 108 Vor-Ort-Kontrollen bei der CS durchgeführt und dabei 382 Punkte festgestellt, die Massnahmen erforderten.

SDA
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