Für das Recht auf Abtreibung
Zwischen 200 und 250 Personen sind dem Aufruf des Frauenstreikkollektivs gefolgt und haben auf dem Georges-Python-Platz demonstriert.

1973 entschied der Oberste Gerichtshof der USA, dass Frauen laut der Verfassung ein Recht auf Abtreibung haben. 50 Jahre später hat der Gerichtshof seine Entscheidung widerrufen. Bundesstaaten dürfen nun eigenständig in dieser Frage entscheiden. Viele konservative Bundesstaaten haben in der Folge Abtreibungen massiv erschwert oder sogar verboten.
Nicht nur in den USA haben tausende Personen gegen das neuste Urteil demonstriert. Auch in der Schweiz gingen die Menschen auf die Strasse. In Freiburg versammelten sich 200 bis 250 Personen auf dem Georges-Python-Platz. Noelia Yuste vom feministischen Streikkollektiv sagt: "Wir möchten unsere Solidarität mit den Frauen in den USA und allen anderen Frauen bekunden, die keinen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen haben." Es mache sie wütend, dass die Rechte der Frauen immer noch bedroht sind.
Die Situation in der Schweiz
In der Schweiz existiert das Recht auf Abtreibung seit 20 Jahren. Frauen dürfen bis zur 12. Woche eine Schwangerschaft ohne Angabe von Gründen abbrechen. In anderen Ländern wie Island oder Holland besteht dieses Recht bis zur 24. Schwangerschaftswoche. Das ist in der Schweiz nur aus medizinischen Gründen möglich. Bevor Frauen in der Schweiz diese Möglichkeit erhielten, waren Abtreibungen nur in sehr wenigen Fällen möglich. Ansonsten drohte den Betroffenen eine Gefängnisstrafe.
Laut dem Bundesamt für Statistik blieb die Zahl der Abtreibungen in den letzten 18 Jahren stabil. Letztes Jahr gab es 11'000 Schwangerschaftsabbrüche. Auffällig ist, dass die Zahl der Abtreibungen bei den 15- bis 19-jährigen Frauen gesunken ist.
Auch in der Schweiz gibt es Bestrebungen, das Recht auf Abtreibung einzuschränken. So fordert die SVP mit einer Initiative einen Tag Bedenkzeit. Eine andere Initiative will Babys ein absolutes Recht auf Leben zugestehen, wenn sie ausserhalb der Gebärmutter selbstständig überleben können. Ab diesem Zeitpunkt wären Abtreibungen somit verboten.






