Hannes Schmid - von Kannibalismus bis zu Rocklegenden
Der Schweizer Fotograf Hannes Schmid hat mit der Crème de la Crème der Musik vieles erlebt. Und ein Sujet für die Ewigkeit geschaffen.

Kannibalen. Die waren es, die ihn indirekt zur Fotografie weltberühmter Bands gebracht haben. Hannes Schmid war ein junger Fotograf, der in Asien von einem kannibalischen Stamm gefangen wurde, über Umwege zurück in die Schweiz reisen musste und in der Heimat angekommen extrem unterernährt war.
Ein befreundeter Plattenlabel-Angestellter nahm ihn dann, als es ihm besser ging, mit an ein Konzert von Status Quo. Die britische Band wollte aber nichts mit ihm zu tun haben. Wollten ihn wegschicken. Mit Fotografen haben bekannte Bands ja immer Mal wieder ihre Mühe.
Sein befreundeter Plattenlabel-Angestellter sprang ihm da zur Seite. Es sei alles in Ordnung. Hannes Schmid sei ein Verrückter, der mit Kannibalen zusammen gelebt und Ratten gegessen habe, erzählte er der Band rund um Francis Rossi. Und so "musste" Hannes Schmid seine Geschichte erzählen. Der Manager von Status Quo war begeistert. Wenn er denn schon Kannibalen fotografiert habe, dann solle er doch auch gleich Status Quo fotografieren, meinte er.
Erster Auftrag
Nackt. In der Badewanne. Mit Champagner über dem ganzen Körper. So liessen sich Status Quo ablichten. Obwohl die Band Fotografen hasse. Diese gute Erfahrung war der Eingangsschlüssel für Hannes Schmid in die Welt der Musik. Er durfte mit auf Tournee.
Seither hat Hannes Schmid die grössten Namen auf Tournee begleitet und abgelichtet. Phil Collins, Rod Stewart, Kim Wilde, Supertramp, Abba, Polo Hofer - das who is who der internationalen und heimischen Musik wurde von ihm auf Foto verewigt.
Ein Sujet für die Ewigkeit
Hannes Schmid wurde zwischenzeitlich nicht nur durch die Fotografien von Bands berühmt. Zwischen 1993 und 2002 hat eines seiner Werbesujets die ganze Welt gekannt. Ein starkes Sujet, das auch heute noch von allen über 30-jährigen erkannt wird. Der Marlboro-Mann.

Nebst seiner Tätigkeit als Fotograf ist Hannes Schmid auch als Philanthrop tätig. Obwohl: Als "Philanthrop" will er nicht gelten, wie er gegenüber der NZZ einst gesagt hatet. Er sei lediglich einer, der sich die Freiheit genommen habe, frei zu denken. Egal ob in der Fotografie oder wenn er in Kambodscha mit seinem Hilfswerk Smiling Gecko Hilfe zur Selbsthilfe leistet, in dem er zum Beispiel Kindern eine Schulausbildung ermöglicht.
Hannes Schmid hat einiges erlebt. Einiges und noch mehr. Er packt aus seinem Leben mit den Musikerinnen und Musiker auf Tournee in der Sendung Wop Bop a Loo Bop auf RadioFr. aus. Heute ab 20:00 Uhr.