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Heimkinder sollen nicht mit 18 rausgeschmissen werden

Wer im Heim oder bei einer Pflegefamilie aufwächst, muss nach dem 18. Geburtstag gehen. Nun will die Politik neue Regeln schaffen.

Heimkinder sollen nicht direkt das Heim verlassen müssen, wenn sie volljährig werden. (Symbolbild) © KEYSTONE

SP-Nationalrätin Sarah Wyss fordert in einem Vorstoss, dass Heim- und Pflegekinder nicht sofort ihren aktuellen Wohnort verlassen müssen, wenn sie volljährig werden. Sie sollen noch im Heim oder der Pflegefamilie bleiben dürfen, bis sie ihre Erstausbildung abgeschlossen haben. "Die Erstausbildung kann mit 18 schon abgeschlossen sein - aber auch erst mit 24, wenn man studiert", sagt Wyss. Der Bundesrat solle nun die gesetzlichen Grundlagen ändern, fordert sie. In anderen Familien dürften Kinder auch bis zum Abschluss der Erstausbildung bei den Eltern wohnen, das verlange die elterliche Pflicht. "Wieso sollten Pflege- und Heimkinder anders behandelt werden?", fragt Wyss.

Rose Burri, die Präsidentin des Vereins Care-Leaver, sieht das ebenso. "Es zeigt sich, dass viele ziemlich aufgeschmissen sind, wenn sie mit 18 gehen müssen, weil sie noch nicht gelernt haben, wie man selbstständig in dieser Welt klarkommt", erklärt sie. "25 ist das neue 18 - viele brauchen viel länger Unterstützung und Ermutigung, um auf eigenen Beinen stehen zu können."

Das Parlament dürfte frühestens in der Sommersession über den Vorstoss der Basler Nationalrätin Sarah Wyss diskutieren.

Bundeshaus-Radio - Cossette Espinoza / iwi
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