HFR-Personal wehrt sich gegen Sparmassnahmen

Die Gewerkschaften sind besorgt über die Auswirkungen der Sparmassnahmen, die der Staat Freiburg anstrebt. Die Gesundheitsdirektion reagiert.

Der Druck auf das Personal des HFR nimmt stetig zu. Die Gewerkschaften befürchten Lohnkürzungen, Entlassungen oder sogar die Streichung ganzer Abteilungen. © Keystone

Das Personal des Freiburger Kantonsspitals ist besorgt über die Situation und die Zukunft des Spitals. In einem gemeinsamen Communiqué vom Montag warnen mehrere Gewerkschaften und Verbände vor geplanten Sparmassnahmen des Kantons.

Unterzeichnet wurde die Mittelung vom Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD), der Föderation der Staatsangestellten (Fede), dem Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK), dem Verband schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte sowie der Personalkommission des HFR.

Allesamt kritisieren die von den kantonalen Behörden angestrebten Sparmassnahmen. In der Mittelung ist die Rede von Budgetkürzungen in Höhe von 30 Millionen Franken bis Ende 2025.

Auswirkungen auf die Patientinnen und Patienten

Laut dem Communiqué werden diese Sparmassnahmen die bereits prekäre Situation der Pflegenden im HFR weiter verschärfen. In vielen Abteilungen gebe es zu wenig Personal, es werden Überstunden angehäuft und die Vertretungen vervielfacht. Angestellte verlassen das HFR und werden nicht ersetzt, heisst es in dem Schreiben.

Die Budgetkürzung habe nicht nur verheerende Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen des HFR-Personals, sondern auch auf die Qualität der Patientenversorgung. Die Verbände fordern vom Staatsrat, auf die Sparmassnahmen zu verzichten und genügend Mittel bereitzustellen, "um qualitativ hochwertige Leistungen zu gewährleisten und die Arbeitsbedingungen und Löhne des Personals zu verbessern". 

Reaktion der Gesundheitsdirektion

Philippe Demierre, der zuständige Staatsrat für die Gesundheitsdirektion, hat auf Anfrage von RadioFr. auf die Vorwürfe reagiert. Der Staatsrat sehe tatsächlich ein gewisses Sparpotential beim Kantonsspital. 2022 wurden von seiner Direktion verschiedene Effizienzmassnahmen gefordert. Dabei sei aber zu keinem Zeitpunkt von Lohnkürzungen, Entlassungen oder gar der Streichung von Abteilungen die Rede gewesen, so Demierre. 

Bis heute sind am HFR keine Entlassungen geplant.

Man wolle eher die Arbeitsprozesse im HFR verbessern. Und dies, ohne dem Personal zu schaden. Philippe Demierre betont weiter, dass sowohl der Staatsrat als auch die Leitung des Spitals die Arbeitsqualität des Personals am HFR verbessern und nicht verschlechtern möchte. 

RadioFr. - Isabelle Taylor / Patrizia Nägelin
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