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"Ich bin einfach Audrey Gogniat"

Die Schützin Audrey Gogniat, die bisher einzige Schweizer Medaillengewinnerin in Paris, wird im Schweizer Haus gefeiert und dabei von den Emotionen überwältigt.

Audrey Gogniat lässt sich feiern © KEYSTONE/LAURENT GILLIERON
Bundesrat Ignazio Cassis spricht an der Medaillenfeier zu Audrey Gogniat © KEYSTONE/LAURENT GILLIERON
Die erste Schweizer Medaillengewinnerin der Spiele von Paris 2024 ist als Autogrammgeberin gefragt © KEYSTONE/LAURENT GILLIERON
Audrey Gogniat posiert mit der Bronzemedaille © KEYSTONE/ANTHONY ANEX
Am Montag wurde die Schützin aus dem Jura mit dem Luftgewehr über 10 m die Olympia-Dritte © KEYSTONE/AP/Manish Swarup
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Kurz nach Audrey Gogniat betritt Bundesrat Ignazio Cassis die kleine Bühne im Schweizer Haus, gratuliert der 21-Jährigen und stellt ihr drei Fragen. Danach liest er einen Brief von Bundespräsidenten Viola Amherd vor. Darauf angesprochen sagt die Bronzemedaillengewinnerin mit dem Luftgewehr über 10 m: "Das bedeute mir viel. Ich bin einfach Audrey Gogniat, kommt aus Le Noirmont, einem kleinen Dorf im Kanton Jura. Ich hatte nie gedacht, einmal von einem Bundesrat Gratulationen zu erhalten."

Die ruhige Hand vom Nähen

Als sie sich danach bei ihrer Familie, Freunden und denjenigen bedankt, die sie unterstützt haben, kann sie die Tränen nicht zurückhalten. Auf die Frage, wie viel sie nach ihrem Coup geweint habe, antwortete sie: "Zu viel. Ich brauche noch etwas Zeit, um die vielen Emotionen, die ich nicht alle beschreiben kann, zu verarbeiten", gibt Gogniat zu. Dass nun viele etwas von ihr wollen und sie zahlreiche Interviews geben muss, das macht ihr nichts aus. "Das mag ich gerne, macht mir Freude." Auf alle Nachrichten zu antworten, dafür hatte sie allerdings noch keine Zeit.

Den Gewinn von Bronze ist für sie "ein bisschen eine Überraschung, ich habe jedoch viel dafür gearbeitet. Es war nicht jeden Tag einfach." Darüber, an welchem Ort sie die Medaille platzieren wird, hat sie sich noch keine Gedanken gemacht. Ausgefragt wird sie auch über ihre Hobbys, Malen und Nähen. Manchmal male sie etwas fürs Schiessen, etwas, das symbolisiere, woran sie arbeiten müsse. So nimmt sie an jeden Wettkampf eine kleine Zeichnung von ihr mit. Vom Nähen habe sie vielleicht die ruhige Hand.

Nun als Fan zurück nach Chateauroux

Obwohl die Olympischen Spiele für Gogniat vorbei sind, wird sie nach der Feier nach Chateauroux, den Ort, wo die Schiesswettbewerbe stattfinden, zurückkehren. Ihr Vater, der ebenfalls Schütze ist, hat dort eine Wohnung gemietet. Dann wir sie als Fan die Wettkämpfe anschauen. Ihre Zimmerkollegin Nina Christen, die ihr viele Tipps gegeben hat, tritt am Donnerstag als Olympiasiegerin von Tokio zur Qualifikation im Dreistellungskampf an.

Chateauroux liegt 273 km von Paris entfernt. Findet es Gogniat nicht schade, dass sie nicht im Olympischen Dorf in Paris einquartiert war? "Nein. Es war gut, dass wir in unserer Blase waren." Nach den Interviews fand dann noch eine Feier im persönlichen Rahmen statt. So oder so bleibt sie das einfache Mädchen aus dem Kanton Jura.

SDA
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