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Impfaktion für Schmittner Lehrpersonal

Die Schmittner Schulärztinnen planen auf Anfang Mai eine Impfaktion für das Personal der Primarschule. Die Aktion wirft Fragen auf.

Schmittner Lehrpersonen sollen ihre Impfdosis früher erhalten. (Symbolbild) © KEYSTONE

Gemäss RadioFr. vorliegenden Informationen sollten alle Lehrpersonen in Schmitten und Mitarbeitende der Tagesstruktur Schmitten zur Impfung zugelassen werden. Die Impfaktion ist eine Eigeninitiative der beiden Schmittner Schulärztinnen Karin Rudaz-Schwaller und Claudia Mellenthin. Laut den Unterlagen dürften sich am 5. Mai alle Personen, die über 18 und nicht schwanger sind, in einer Schmittner Arztpraxis gegen das Virus impfen lassen.

Beim Kanton weiss man aber nichts davon – weder bei der Gesundheits- noch bei der Erziehungsdirektion. Claudia Lauper, Sprecherin der Gesundheitsdirektion sagte gegenüber RadioFr. zudem, dass im Moment alle über 65-jährigen Personen eine Anti-Corona-Spritze erhielten. Per Ende Monat sei geplant, dass sich Menschen mit Alter 50+ impfen lassen können – und weiterhin natürlich alle Risikopersonen. Der Termin vom 5. Mai finde Sie verfrüht. Sie begrüsse aber die Eigeninitiative der beiden Schulärztinnen und bleibe mit ihnen im Gespräch.

Von Impfaktion nichts gewusst

Auch Andreas Maag, Vorsteher Amt für deutschsprachigen obligatorischen Unterricht, habe von der Impfkampagne in Schmitten keine Information erhalten: “Ich höre heute zum ersten Mal davon. Das wirft natürlich Fragen auf. Es war stets eine Bestrebung, so schnell wie möglich impfmotivierte Lehrpersonen zu bedienen. Wir haben intern und gemeinsam mit dem Kantonsarztamt immer wieder bei der zuständigen Stelle nachgefragt.“ Grundsätzlich sei es aber der Bundesrat, der die Impfstrategie bestimme. Und da seien Lehrpersonen der allgemeinen Bevölkerung gleichgestellt und nicht privilegiert zu behandeln, ergänzt Andy Maag.

Weshalb also haben die beiden Schmittner Schulärztinnen trotzdem eine Impfkampagne für das Lehrpersonal lanciert? Karin Rudaz-Schwaller, eine der beiden Schulärztinnen, erklärt: “Anfang März gab es bei uns in der Primarschule in Schmitten einen Ausbruch mit mehreren Covid-Fällen bei Schulkindern. Mehrere Klassen erhielten darauf Fernunterricht, zum Teil befanden sie sich sogar in Quarantäne. In diesem Zusammenhang haben wir als Hausärztinnen vermehrt erlebt, dass sich gerade in letzter Zeit auch Kinder – auch jüngere Kinder – trotzdem mit Covid anstecken.“ Diese würden dann teilweise das Virus auch in ihre Familien tragen. Ein Mittel, um das Virus erfolgreich einzudämmen, wäre ebendiese Impfung.

Ansteckungsrisiko hoch

Die Ansteckungsgefahr bestehe gerade für Lehr- und Betreuungspersonal, welche mit jüngeren Kindern arbeiteten. Die Schülerinnen und Schüler würden keine Maske tragen und es sei zudem schwierig, genügend Abstand zu halten, ergänzt Rudaz-Schwaller. Weshalb sich aber die beiden Ärztinnen nicht mit den kantonalen Behörden, sprich Gesundheits- und Erziehungsdirektion abgesprochen hätten? Diese Frage beantwortet die Ärztin folgendermassen: “Es ist so, dass beide, sowohl die Gesundheits- als auch die Erziehungsdirektion, jetzt von uns kontaktiert worden sind und diese Informationen erhielten.“

Wenn Lehrpersonen der Primarschule Schmitten sich am 5. Mai wie geplant impfen lassen können, ist dies dann nicht als Ungleichbehandlung aller Primarlehrpersonen zu werten, die nicht an diesem Ort unterrichten? “Für uns als Schulärztinnen ist es sehr wichtig, diese Schule in Schmitten gut zu begleiten. Und uns ist bewusst, dass diese Möglichkeit nicht in allen Gemeinden gegeben ist“, sagt Karin Rudaz-Schwaller.

RadioFr. - Corina Zurkinden / rb
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