Japanische Weisheiten für Böbner

Beachvolleyballerin Esmée Böbner liest als Vorbereitung auf ein Spiel ein Buch über japanische Lebensweisheiten. Das sind die Olympia-Splitter vom Sonntag.

Esmée Böbner liest vor einem Spiel ein paar Seiten in einem japanischen Buch. © KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Japanisches Buch im Sand

Ein Video auf Instagram zeigt die Schweizer Beachvolleyballerin Esmée Böbner im Sand sitzend kurz vor ihrem letzten Gruppenspiel am Samstag. Dabei isst sie eine Banane und liest in einem Buch. Als Spielvorbereitung liest sie einige Seiten im Buch "Ikigai", welches die japanische Lebenseinstellung beschreibt. "Es hat mir auf der mentalen Seite geholfen, um im Moment zu sein", sagt die 24-Jährige zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Zusammen mit Zoé Vergé-Dépré gewann sie am Sonntag den Achtelfinal gegen die Chinesinnen Xue Chen und Xia Xinyi und steht damit in den Viertelfinals.

Stöcklis Promi-Parade

Als Chef der Schweizer Olympia-Delegation besucht Ralph Stöckli viele Wettkämpfe. Dabei trifft er immer wieder Prominente, die ihm im Weg stehen. Als er beim Judo dem Schweizer Daniel Eich zuschauen wollte, kam ihm der Rap-Superstar Snoop Dogg mit Bodyguards in die Quere. Der Amerikaner tut sich an diesen Tagen als grosser Fan seiner amerikanischen Landsleute hervor. Beim BMX-Rennen, wo die französischen Männer einen Dreifach-Erfolg feierten, rauschte Präsident Emmanuel Macron mit noch grösserem Sicherheitsaufgebot heran. Gesprochen hat Stöckli mit keinem der Promis, Bodyguards braucht er auch keine, um sich rund um Olympia bewegen zu können.

Der schiessende Ancelotti

Der türkische Luftpistolen-Schütze Yusuf Dikec, mit 51 Jahren der älteste Medaillengewinner bislang an den Spielen, wurde mit seinen Auftritten in Paris zum Internet-Renner. Während viele seiner Kontrahenten mit allerhand Schnickschnack wie Augenklappe und Gehörschutz schossen und bisweilen wie Darsteller in einem Science-Fiction-Streifen wirkten, holte Dikec seine Silbermedaille im Team-Wettkampf äusserlich völlig entspannt und - bis auf seine Korrekturbrille - ohne jegliche technische Hilfe. Einige erinnerte er mit seinem gelassenen Auftreten und dem grau melierten Haar an Real Madrids Trainer Carlo Ancelotti.

Dennis Rodmans Tochter heldenhaft

Dank Trinity Rodman haben die US-Frauen im olympischen Fussballturnier die Halbfinals erreicht. Rodman? Ja, es handelt sich tatsächlich um die Tochter des exzentrischen früheren Basketball-Stars Dennis Rodman. Die 22-Jährige erzielte in Paris beim 1:0-Sieg nach Verlängerung gegen Japan in der 105. Minute aus spitzem Winkel das entscheidende Tor. Die Auswahl der englischen Trainerin Emma Hayes liegt damit weiter auf Goldkurs. Mit vier Triumphen sind die Amerikanerinnen die Rekord-Olympiasiegerinnen im Frauenfussball.

WC-Notfall mitten im Rennen

Plötzlich hatte es Nils Politt eilig. Der Radprofi bekam am Sonntag im Strassenrennen Magenprobleme und benötigte recht dringend ein stilles Örtchen. Da sein Rennen gelaufen war, stoppte der Deutsche einfach auf der Schlussrunde in Paris, stellte sein Velo ab und suchte notfallmässig in einem Restaurant ein WC auf. Auf der Plattform X kursieren diverse Videos, die Politt in dem von Fans überfüllten "Café des Deux Moulins", bekannt aus dem Film "Die fabelhafte Welt der Amélie“, zeigen. Offenbar erleichtert lächelnd bahnt sich der Klassikerspezialist seinen Weg durch die Menge, klettert über die Absperrung und steigt wieder aufs Velo. Das Ziel erreichte Politt abgeschlagen auf Platz 70 mit fast 20 Minuten Rückstand.

SDA
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