Meister Servette trifft auf Lukko Rauma

Genf-Servette will als erster Schweizer Klub in den Final der Champions Hockey League einziehen und einen Halbfinal gewinnen. Am Dienstag empfangen die Genfer im Hinspiel Lukko Rauma aus Finnland.

Schweizer Meister Genève-Servette hatte in der Champions Hockey League bislang viel Grund für Jubel © KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
Schweizer Meister Genève-Servette hatte in der Champions Hockey League bislang viel Grund für Jubel © KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
Schweizer Meister Genève-Servette hatte in der Champions Hockey League bislang viel Grund für Jubel © KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
Schweizer Meister Genève-Servette hatte in der Champions Hockey League bislang viel Grund für Jubel © KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT
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Gewiss: Die ZSC Lions gewannen im Januar 2009 im Final gegen Metallurg Magnitogorsk einen Wettbewerb, den der Internationale Eishockeyverband (IIHF) organisierte, der sich auch Champions League nannte, der nach einer Austragung aber wieder aus dem Kalender verschwand.

Seit dem Neustart des Wettbewerbs fast sechs Jahre später blieben Schweizer Erfolge aus. In neun Austragungen erreichte Servette erst als vierter Schweizer Vertreter die Halbfinals. Zweimal schied der letzte Klub aus der National League in den Viertelfinals, dreimal schon in den Achtelfinals aus.

Einen Sieg in einem Halbfinal gab es überhaupt noch nie. Der HC Davos schied 2016 gegen Frölunda mit 0:5 und 1:1 aus. Aus diesem Halbfinal-Duell blieb bestenfalls das Kult-Interview von Arno Del Curto in englischer Sprache haften. Ein Jahr später ging Fribourg-Gottéron in den Halbfinals gegen Frölunda mit 1:5 und 0:4 noch deutlicher unter. Und vor einem Jahr verlor der EV Zug in den Halbfinals gegen Tappara Tampere 0:2 und 2:3. Die Teams, die sich gegen Schweizer Vertreter in den Halbfinals durchsetzten, marschierten nachher alle zum Gewinn der Champions League durch.

Servette will es besser machen als Davos, Freiburg oder Zug. "Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir diesen Wettbewerb respektieren wollen, dass wir gut abschneiden wollen", sagt Noah Rod, Genfs Captain. "Jetzt, wo wir unter den letzten vier Teams sind, ist das Ziel natürlich, bis zum Ende dabeizubleiben." Auch Trainer Jan Cadieux erachtet die Champions Hockey League nicht als Belastung, sondern als Chance. Servette gewann in der Meisterschaft die letzten vier Partien. Dass in den nächsten zehn Tagen der Fokus auf Europa liegt, stört in Genf niemanden. "Diese zwei Halbfinal-Spiele werden wir so angehen wie siebente Spiele im Playoff", verspricht Cadieux.

Der Genève-Servette Hockey Club und Lukko Rauma standen sich diese Saison schon einmal gegenüber. Am 6. Spieltag der Champions League gewannen die Finnen zuhause 3:2, wobei Servette damals die Achtelfinals schon auf sicher hatte, nach zwölf Minuten 0:3 hinten lag und den Rest der Partie drückend überlegen gestaltete. Torhüter Daniel Lebedeff liess mit 39 Partien die Servettiens verzweifeln.

Das Rückspiel findet am Dienstag nächster Woche in Rauma statt. Verlängerung und Penaltyschiessen kann es nur im Rückspiel geben, wenn beide Teams in den 120 Minuten gleich viele Tore erzielt haben. Servette startet nicht als Aussenseiter in die Halbfinals. Die Genfer verfügen auf dem Papier über das bessere Kader - erst recht seit der Verpflichtung des finnischen Weltmeisters und Olympiasiegers Jussi Olkinuora Mitte Dezember. Der Goalie stabilisierte Servettes Defensive. In den letzten sechs Meisterschaftsspielen kassierte Servette im Schnitt weniger als zwei Tore pro Spiel und nur einmal - am Samstag beim 4:3-Sieg nach Verlängerung in Davos - mehr als zwei.

Übermächtige Gegner gibt es unter den Halbfinalisten keine mehr. Tappara Tampere, der überlegene Leader in Finnland und Vorjahressieger der Champions League, verpasste als 18. der Qualifikation die Playoff-Achtelfinals der Champions League. Lukko Rauma belegt in der finnischen Meisterschaft wie Servette in der National League bloss den 6. Platz. Und auch die andern beiden Halbfinalisten - Skelleftea aus Schweden (5.) und Vitkovice aus Tschechien (12.) - tun sich im heimischen Championat schwer.

SDA
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