Mercedes verdient deutlich mehr

Der Autoproduzent Mercedes-Benz hat ordentlich Geld verdient im vorigen Jahr.

Der deutsche Autobauer Mercedes-Benz hat im zurückliegenden Jahr deutlich mehr verdient. (Symbolbild) © KEYSTONE/EPA/ANNA SZILAGYI

Vorstandschef Källenius macht klar, dass es nicht einfach so weitergehen wird. Das hat auch mit der Umstellung auf Elektroautos zu tun.

Der Autobauer Mercedes-Benz geht nach einem zuletzt starken Lauf vorsichtiger in dieses Jahr. Konzernchef Ola Källenius erwartet weniger Gewinn in den wichtigsten Bereichen, obwohl Absatz und Umsatz ähnlich hoch ausfallen sollen wie 2022. Dank Luxusmodellen und Preiserhöhungen erzielte das Unternehmen im vergangenen Jahr deutlich mehr Gewinn im Vergleich zu 2021. Das Konzernergebnis lag bei 14,8 Milliarden Euro, wie der Stuttgarter Autobauer am Freitag mitteilte.

Das war ein Drittel mehr als im Vorjahr, wenn nur die fortgeführten Geschäfte betrachtet werden. Ein milliardenschwerer Sonderertrag wegen der Abspaltung des Lastwagen-Geschäfts von Daimler Truck hatte den Konzerngewinn 2021 auf über 23 Milliarden Euro hochgetrieben.

Umsatz steigt zweistellig

Mercedes steigerte den Umsatz 2022 um 12 Prozent auf 150 Milliarden Euro. Das Unternehmen lieferte zwar etwas weniger Autos an Endkunden aus, aber mit 2,04 Millionen wurden rund 5 Prozent mehr im Grosshandel abgesetzt. "Auch wenn wir makroökonomische und geopolitische Ereignisse nicht kontrollieren können, ist das Geschäftsjahr 2022 ein Beleg dafür, dass die strategische Ausrichtung stimmt", sagte Källenius.

Der Verkauf von Topmodellen wie der S-Klasse, Wagen der Tuningtochter AMG und der Luxusmarke Maybach zog an, was mehr Rendite brachte. Der durchschnittliche Verkaufspreis der Autos stieg um 9 Prozent auf fast 73 000 Euro. 2019 betrug der Durchschnittserlös pro Auto noch 51 000 Euro - seitdem ist er entsprechend um 43 Prozent geklettert. Das um Sondereffekte bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern legte so um 20 Prozent auf 20,7 Milliarden Euro zu.

Gewinn dürfte sinken

Das Management um Källenius stellt die Aktionäre nun auf weniger Profit ein. Die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern in der Autosparte dürfte bei 12 bis 14 Prozent liegen und damit im Vergleich zum Vorjahreswert von 14,6 Prozent zurückgehen.

Zwar rechnet das Unternehmen mit einer leicht positiven Entwicklung der Nettopreise, das Gebrauchtwagengeschäft wird hingegen unter dem Vorjahr erwartet. Der geplant steigende Anteil von Batterieautos dürfte angesichts der noch schwächeren Margen in dem Bereich rund einen halben Prozentpunkt Marge kosten, sagte Finanzchef Harald Wilhelm.

In den kommenden Jahren erwartet Finanzchef Wilhelm Kostenentlastung unter anderem über das Direktvertriebsmodell. Bislang verkauft der Konzern die Autos an die Händler. In Zukunft sollen diese für die Vermittlung an die Kunden lediglich eine Provision erhalten. Das soll für einheitliche Preise und weniger Rabatte sorgen, auch weil Preiskonkurrenz zwischen den eigenen Händlern ausgeschaltet wird. In England sei das Modell im Januar angelaufen und solle in Deutschland auch im laufenden Jahr kommen, sagte Källenius.

SDA
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