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Mit Platz 2 schliesst sich der Kreis

Niklas Hartweg überrascht zum Saisonende nochmals alle. Der 23-Jährige läuft beim Saisonfinale am legendären Holmenkollen in der Königsdisziplin Massenstart in den 2. Rang.

Niklas Hartweg: In dieser Saison zum Schweizer Team-Leader aufgestiegen. © KEYSTONE/AP/MATTHIAS SCHRADER

Er muss sich einzig von Überflieger Johannes Thingnes Bö bezwingen lassen.

Was Hartweg am Hausberg von Oslo ablieferte, war schlicht Weltklasse. In drei Rennen gab er 50 Schuss ab und traf immer. Seine Treffsicherheit - und auch die schnellen Schiesseinlagen - bildeten am Sonntag einmal mehr die Grundlage für den Exploit. Einzig Johannes Thingnes Bö, der dank seiner läuferischen Klasse zwei Strafrunden mühelos kompensieren konnte und noch mit fast einer halben Minute Vorsprung gewann, lag ausser Reichweite.

Hartweg verdrückte im Zielraum ein paar Tränen. "Ich bin überwältigt. Ich habe mich selber überrascht", sagte er ins SRF-Mikrofon.

Somit schloss sich ein Kreis, denn der Hobbymusiker hatte bereits zu Saisonbeginn im Einzel in Kontiolahti ebenfalls mit Platz 2 alle überrascht. Der Coup in Finnland war aus dem Nichts gekommen. Auch der Exploit von Oslo war ihm nicht zugetraut worden, denn die Batterien schienen nach einem langen und harten Winter leer zu sein.

Doch bereits am Samstag mit Platz 6 in der Verfolgung hatte der Schweizer Team-Leader gezeigt, dass der Tank noch nicht leer ist und die Servicemänner von Swiss-Ski bei nassem Schnee Top-Material zur Verfügung stellen. Auf den 15 km mit 616 Höhenmeter hielt der Schwyzer auch läuferisch mit.

Durchbruch geschafft

Hartweg hat in dieser Saison den Durchbruch geschafft: Drei Podestplätze, einer davon in der Single-Mixed-Staffel, sowie als Solist insgesamt sieben Top-Ten-Plätze bringen ihm im Gesamtweltcup den 11. Rang ein.

Gemäss Statistik punktete Hartweg sogar besser als Benjamin Weger in seiner erfolgreichsten Saison. Allerdings hinkt der Vergleich, weil diesen Winter die Athleten aus Russland und Belarus ausgeschlossen waren und auch die Verteilung der Punkte leicht geändert hat. Aber Hartweg gewann das blaue Trikot des besten U25-Biathleten. Dies ist ein Versprechen für die Zukunft, zumal Sebastian Stalder in diesem Ranking Dritter wurde.

Auch der Zürcher Oberländer schaffte im Schatten von Hartweg den Durchbruch. Der 25-Jährige schiesst ebenfalls sehr gut, belegte vor Wochenfrist im Massenstart von Östersund als Bestresultat Platz 5 und tauchte insgesamt sechsmal in den Top Ten auf. Mit Blick auf die Weltmeisterschaften im Februar 2025 in Lenzerheide eröffnen sich für die Schweizer Equipe erfreuliche Perspektiven.

Bö in einer eigenen Liga

Johannes Thingnes Bö setzte derweil in Oslo seiner sensationellen Saison die Krone auf. Der norwegische Topstar feierte den 19. Saisonsieg. In 23 Einzelrennen wurde er noch dreimal Dritter und einmal Zwölfter. Eine bisher nie da gewesene Bilanz.

SDA
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