Petition will Rammstein-Konzerte in Bern absagen

Der Veranstalter der Show ergreift Massnahmen nach den Anschuldigungen gegen den Sänger Till Lindemann. Der Juso ist das aber zu wenig.

Frontsänger Till Lindemann muss sich mit schweren Vorwürfen zurechtschlagen. © Keystone

Während sich die deutsche Metal-Band Rammstein auf Europatournee befindet, wird der Sänger Till Lindemann von mehreren Frauen wegen sexueller Übergriffe angeklagt. Der Fall begann Ende Mai mit der Aussage einer 24-jährigen Irin, die den Bandleader beschuldigte, sie nach einem Konzert im selben Monat in Litauen unter Drogen gesetzt und sexuell belästigt zu haben.

In der am vergangenen Freitag veröffentlichten Untersuchung der Süddeutschen Zeitung zu den Vorwürfen wird die Existenz eines Systems erwähnt, das dem Sänger alles verschafft, was er will. Der Artikel erwähnt auch die Rolle einer "Anwerberin", die damit beauftragt worden sein soll, junge Frauen unter den Groupies ausfindig zu machen, damit Lindemann seine Wahl treffen kann.

Die Juso Schweiz hat eine Petition gestartet, um die für den 17. und 18. Juni geplanten Konzerte im Wankdorf-Stadion in Bern abzusagen. Die Forderung wird unter anderem von den SP-Frauen Schweiz unterstützt. "Wir fordern das veranstaltende Unternehmen auf, die Konzerte von Rammstein in Bern abzusagen. Der Veranstalter muss die Betroffenen ernst nehmen und die Sicherheit der Konzertteilnehmerinnen und -teilnehmer sicherstellen", schrieb die Juso an den Veranstalter der Show in der Schweiz, Gadget.

Keine "Row Zero"

In einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort versichert Gadget, dass die beiden für das kommende Wochenende geplanten Konzerte stattfinden werden. Der Veranstalter weist jedoch darauf hin, dass die "Row Zero" nur für Fotografen und Sicherheitsdienste zugänglich sein wird. In diesem Bereich sollen junge Frauen gesichtet worden sein. Einige von ihnen sollen hinter der Bühne zu Partys eingeladen und sogar unter Drogen gesetzt worden sein, bevor sie den Angriffen des 60-jährigen Sängers ausgesetzt waren.

Die Massnahmen, die der Veranstalter ergriffen hat, sind enttäuschend, reagierten die Jungsozialisten. "Trotz einer Verlängerung der Frist um einen Tag reichen die Antworten und Massnahmen von Gadget angesichts des Ernstes der Lage nicht aus. Für uns ist es daher klar, dass sich die Organisation ihrer Verantwortung nicht ausreichend bewusst zu sein scheint."

Die Gruppe dementiert

In einem Kommentar auf Instagram dementiert die deutsche Band die Vorwürfe entschieden, sagt aber, dass er sie ernst nimmt. "Es ist uns wichtig, dass ihr euch bei unseren Auftritten wohl und sicher fühlt - vor und hinter der Bühne."

Die 1994 gegründete Band soll in den nächsten Wochen unter anderem in Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Polen und Österreich auftreten. Die nächsten Termine von Rammstein in München bis zum 11. Juni sind ausverkauft, ebenso wie die Termine in Bern.

SDA / Frapp - Alexia Nichele
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