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Prigoschin wettert gegen Schoigu

Wegen angeblichen Munitionsmangels an der Front in der Ukraine hat Prigoschin gegen die Militärführung in Moskau gewettert.

ARCHIV - Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin wettert gegen die Militärführung in Moskau. Foto: Uncredited/AP/dpa/Archiv © Keystone/AP/Uncredited

Ein am Freitag veröffentlichtes Video zeigt den 61-Jährigen vor zahlreichen aufgereihten Leichen in der Dunkelheit auf einer Wiese. "Das sind Wagner-Kämpfer, die heute getötet wurden. Das Blut ist noch frisch", sagt der sichtlich aufgebrachte Prigoschin dazu.

Dann richtet er sich direkt an Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu und an Generalstabschef Waleri Gerassimow - und schreit in die Kamera: "Schoigu, Gerassimow, wo, verdammte Scheisse, ist die Munition?" Anschliessend schimpft er weiter: "Ihr Biester, ihr sitzt in teuren Clubs, eure Kinder haben Spass am Leben und nehmen Youtube-Clips auf." Hätte seine Truppe ausreichend Munition, wären die Todeszahlen fünf Mal niedriger, behauptete er.

Im seit mehr als 14 Monaten andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine kämpfen Prigoschins Söldner, die für brutales Vorgehen berüchtigt sind, derzeit vor allem um die Stadt Bachmut. Vor dem Hintergrund der äusserst verlustreichen Gefechte treten dabei immer häufiger Machtkämpfe zwischen dem Wagner-Chef und Russlands regulärer Armee zutage. 

Prigoschin droht mit Abzug aus Bachmut am 10. Mai

Mehrfach schon kritisierte Prigoschin, dass seine Männer nicht ausreichend versorgt würden. "Ohne Munition werden meine Jungs keine unnötig hohen Verluste tragen. Darum ziehen wir uns ab dem 10. Mai 2023 aus der Ortschaft Bachmut zurück", sagte Prigoschin in einem Freitag auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichten Video. Zugleich schrieb er: "Wenn Russland in Gefahr sein wird, werden wir erneut zur Verteidigung kommen."

Kremlsprecher Dmitri Peskow kommentierte Prigoschins Ankündigung zunächst lediglich mit den Worten: "Wir haben das natürlich in den Medien gesehen. Aber ich kann das nicht kommentieren, weil es den Verlauf der militärischen Spezialoperation betrifft."

Die ostukrainische Stadt Bachmut wird seit Monaten gemeinsam von der russischen Armee und der Wagner-Truppe angegriffen. Inzwischen kontrollieren die Angreifer eigenen Angaben nach rund 85 Prozent des Stadtgebietes.

SDA
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