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Schnipp-Schnapp: Dreissig Zentimeter für den guten Zweck

Warum die Freiburgerin Josi Lauber seit Jahren ihr Haar für Krebsperücken spendet, und es nun wieder tut.

Josi (links) lässt sich die Haare im Coiffeursalon Haarmonie bei Steffi (rechts) in Düdingen schneiden, um sie zu spenden. © RadioFr.

In zwei Jahren sind sie rund 40 Zentimeter gewachsen, die Haare von Josiane "Josi" Lauber. Nun sind sie wieder reif, geschnitten zu werden, und zwar für einen guten Zweck. Diese Haare gehen nämlich direkt zu einer Perückenproduktion, die Perücken sind für Krebspatientinnen gedacht. 

Eine Familientradition

Josi ist in der USA aufgewachsen, mit einem Schweizer Vater und einer Mutter aus den Philippinen. Seit sie zwanzig Jahre alt ist, hat sie ihre Haare regelmässig gespendet. "Nun sind auch meine Mädchen bei dieser Aktion dabei, sie können es jeweils kaum erwarten."

Doch dieses Jahr will Josi nicht nur ihre Haare spenden, sie will auch Geld sammeln für 4 Freiburger Freundinnen, welche an Alopecia oder Brustkrebs leiden und in der Chemotherapie die Haare verloren haben:

Haare sind ein grosser Teil der Identität. Wenn die Betroffenen die Hände in die Haare tun und eine Handvoll mitkommt, ist das eine schwere Zeit.

Eine solche Echthaarperücke kostet nicht nur im Ankauf relativ viel Geld, sondern muss auch unterhalten werden. Deshalb sammelt Josi zusätzlich Geld und arbeitet dafür mit dem Freiburger Unternehmen "Perruque l'invisible" zusammen. Der ganze finanzielle Überschuss geht am Schluss an die Krebsliga für die Forschung.

Fast an Olympia dabei

Gerne hätte Josi Lauber mehr gespendet als "nur" Haare, doch das geht aufgrund ihrer Erkrankung an Multipler Sklerose (MS) nicht:

Wegen meiner MS kann ich kein Blut und keine Organe spenden. Ich kann aber Haare spenden und 'seckle'.

Apropos laufen: Josi hat bereits an mehreren Läufen teilgenommen, bei welchen die Einnahmen an die Krebs- oder MS-Forschung gehen. Dabei war das Laufen ihr grosser Traum. Als sie 2005 die Philadelphia State Meisterschaften gewann, kam sie in die Schweiz, mit dem Ziel Olympia mit der Schweizer Auswahl. Während knapp zwei Jahren hatte sie es als Profi versucht. 2006 gewann Josi Lauber den Berner Frauenlauf über zehn Kilometer. Nach diesem Erfolg beendete sie ihre Karriere. Heute arbeitet sie als Englischlehrerin am Collège in Bulle. 

Als Coiffeuse nicht alltäglich

Für die Coiffeuse Steffi vom Salon Haarmonie in Düdingen ist ein solcher Haarschnitt und eine solche Spende nicht alltäglich:

Per se ist es schon selten, dass ich 30-40 Zentimeter abschneide. Dies fürs Spenden zu tun, ist leider noch seltener.

Steffi freute sich deshalb umso mehr. Nicht nur, weil es für einen guten Zweck war. Sondern auch, weil man dann als Coiffeuse einen Schnitt "von null an" neu gestalten kann. Das Geld dieses Haarschnitts spendete Steffi übrigens kurzerhand für den guten Zweck. 

(Wenn du diese Aktion gut findest, dann kannst du dich hier auch mit einer kleinen Spende an der Krebsforschung und Krebsperücken beteiligen.)

RadioFr. - Renato Forni
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