Schweiz und Rumänien spielen um Gruppensieg

In Bukarest bezwang die Schweiz vor zwei Jahren im EM-Achtelfinal den damaligen Weltmeister Frankreich. Nun kehrt sie unter neuen Vorzeichen an den Ort des Triumphs zurück.

Die Schweizer beim Abschlusstraining im Stadion, in dem sie vor zwei Jahren Frankreich aus der EM geschossen haben © KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Rund 28 Monate ist es her, seit die Schweizer Nationalmannschaft in der rumänischen Hauptstadt ein Spiel zeigte, dessen Zusammenfassung sich Fans bis heute gerne zu Gemüte führen. Über zwei Millionen Aufrufe hat das entsprechende Video auf der Plattform Youtube.

Von den Helden von damals sind einige nicht mehr dabei, vorab Trainer Vladimir Petkovic, der sein Amt nach der Endrunde abgab. Torschütze Mario Gavranovic hat seine Karriere inzwischen ebenso beendet wie Admir Mehmedi, der den letzten Penalty der Schweiz souverän verwandelte. Haris Seferovic, der beim 3:3-Unentschieden gegen Frankreich zwei Treffer erzielte, wurde nach seinem Wechsel nach Dubai im Nationalteam ausgemustert und ist bis auf Weiteres kein Thema mehr.

Einer, der nun an den Ort des Erfolgs zurückkehrte, ist Ruben Vargas, der damals ebenfalls als Penalty-Schütze zum Einzug in den EM-Viertelfinal beitrug. Entsprechend denkt der 25-Jährige gerne an jene Nacht im Nationalstadion Rumäniens zurück. "Auf dem Weg zum Stadion waren die Bilder von damals wieder voll da", sagte er an der Pressekonferenz vor dem Duell gegen Rumänien. "Es war für uns alle ein wunderschönes Spiel."

Vargas kritisiert Chancenverwertung

Während der Angreifer nach zwei Toren aus den letzten beiden Spielen persönlich im Hoch ist, erlebt das Nationalteam trotz der am Samstag gesicherten Qualifikation eine schwierige Phase. Von den letzten sechs Partien konnte sie nur eine gewinnen, das Heimspiel gegen Andorra. Dass die Schweizer die Partien vornehmlich in der zweiten Halbzeit aus der Hand gaben, wurde schon oft thematisiert.

Für Vargas ist klar, dass es sich beim Tief um eine Phase handelt, die ihr Ende finden wird. "Im Vergleich zu vor zwei Jahren hat sich nicht viel geändert. Die Stimmung in der Mannschaft ist immer noch gut, und wir waren in jedem Spiel besser als der Gegner."

Aus Sicht des Angreifers hat für eine bessere Punkteausbeute vor allem die Kaltblütigkeit vor dem Tor gefehlt. Das Team müsse effizienter auftreten, um beim Gegner keine Hoffnung aufkommen zu lassen. Dabei nehme er selbst sich nicht aus der Kritik, hielt der Augsburg-Legionär fest. "Wenn ich meine Chancen in den letzten Spielen konsequent verwerte, stünden wir jetzt an erster Stelle."

Rumänien steht am Ursprung

Begonnen hat die durchzogene Serie ausgerechnet gegen den Gegner vom Dienstag. Am 19. Juni stand die Schweiz beim Heimspiel in Luzern kurz davor, den vierten Sieg im vierten Spiel zu feiern, ehe die Partie eine unerwartete Wende nahm. Die 0:2 zurückliegenden und bis dahin kaum in Erscheinung getretenen Rumänen kamen in der Person von Valentin Mihaila zu zwei späten Toren und nahmen einen nicht mehr erwarteten Punkt aus der Schweiz mit.

Noch einmal wird Mihaila die Schweizer aber nicht ärgern können. Der Stürmer, der im Nationalteam meist als Joker eingesetzt wird, ist aufgrund einer Roten Karte im Spiel gegen Israel gesperrt.

Neben der erhofften Revanche geht es für das Schweizer Nationalteam darum, die holprig verlaufene Qualifikation mit einem Erfolgserlebnis abzuschliessen. Auch, weil es in sportlicher Hinsicht durchaus einen Unterschied macht, ob die Gruppe auf dem ersten oder zweiten Platz abgeschlossen wird: Für die Auslosung der EM-Gruppen wird die Schweiz entweder im zweiten (bei Gruppensieg) oder im vierten Topf gezogen.

SDA
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