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Sexuelle Gewalt und Cyberkriminalität nehmen in Freiburg zu

Die Kantonspolizei verzeichnete 2022 einen Anstieg der Cyberkriminalität und der Straftaten im Zusammenhang mit der sexuellen Integrität.

Die Zunahme der Straftaten hat die Einsatzfähigkeit der Strafverfolgungsbehörden auf eine harte Probe gestellt. © Keystone

Die Freiburger Kantonspolizei hat am Montag ihre Tätigkeit für das Jahr 2022 vorgestellt. Insbesondere die sexuelle Gewalt und die Cyberkriminalität haben die Ordnungskräfte auf eine "harte Probe" gestellt, wie sie in einer Pressemitteilung schreibt.

Den grössten Anstieg verzeichneten die Straftaten gegen die sexuelle Integrität (+34 Prozent). Die Brigade für Sittlichkeit und Misshandlung verzeichnete einen Anstieg der Fallzahlen um 15 Prozent. Die Opfer haben diese Vorfälle vermehrt bei den Behörden gemeldet, teilt die Polizei mit. Eine Taskforce wurde eingerichtet, um die Weiterverfolgung dieser Fälle zu gewährleisten, die umfangreiche Ermittlungsmassnahmen erfordern.

Wir haben eine Zunahme von 15 Prozent bei der häuslichen Gewalt. Aber, es wird zum Glück auch mehr darüber gesprochen und somit auch der Polizei gemeldet.

Gallus Risse, Ernannter Chef der Gendarmerie

Auch die häusliche Gewalt hat zugenommen. Die Polizei wurde 587 Mal um Hilfe gebeten, und in 23 Prozent der Fälle wurden Massnahmen zur Entfernung aus der Wohnung angeordnet.

Betrügereien im Internet

Im Bereich der Internetkriminalität wurden im Jahr 2022 mehr als 1200 Verstösse gezählt, was einem Anstieg von 29 Prozent entspricht. Falsche Anzeigen, Phishing, der "Microsoft"-Betrug und Geldanlagen waren die häufigsten Übertretungen. Der Schaden durch diese Betrügereien beläuft sich auf rund 6 Millionen Franken.

Auf den Freiburger Strassen stieg die Zahl der Personen, die bei Verkehrsunfällen verletzt wurden, um 5,3 Prozent. Von 761 Personen, die von diesen Unfällen betroffen waren, wurden 165 schwer verletzt und 7 starben. Die Hauptursachen für diese Unfälle waren Unaufmerksamkeit, körperlicher Zustand, Missachtung der Vorfahrt oder nicht angepasste Geschwindigkeit. Auch die Unfälle mit E-Trottinetts haben in den letzten vier Jahren zugenommen. In allen Fällen wurden die Nutzer verletzt.

Illegale Feste

Die Kantonspolizei verzeichnet im Laufe des Jahres auch vier Grosseinsätze wegen illegaler Feste auf Freiburger Gebiet. "Mehrere hundert Teilnehmer aus verschiedenen europäischen Ländern haben an diesen Veranstaltungen teilgenommen", betont sie und veranlasste die Mobilisierung grosser Truppenstärken.

Trotz eines Anstiegs der Kriminalität zieht die Kantonspolizei eine positive Bilanz ihrer Tätigkeit. Die Ergebnisse der polizeilichen Kriminalstatistik zeigen, dass im Rahmen der Ermittlungen bei 47,2 Prozent der festgestellten Straftaten ein oder mehrere mutmassliche Täter ermittelt wurden, was über dem Schweizer Durchschnitt (40,8 Prozent) liegt.

Kokain-Fund in Romont abgeschlossen

Grosses Aufsehen verursachte im 2022 vor allem der Fund von 500 Kilogramm Kokain bei der Nespresso-Fabrik in Romont. In einem Container mit Kaffeebohnen wurde das weisse Pulver mit einem Warenwert von über 50 Millionen Franken in Kaffeesäcken gefunden. 

Das Kokain war nicht für Romont und den Kanton Freiburg bestimmt. 

Marc Andrey, Chef der Kriminalpolizei

Deshalb hat die Kriminalpolizei Freiburg den Fall abgeschlossen. Weiterhin aber stehen sie in Kontakt mit der Polizei von anderen Kantonen, der Schweizerischen Bundespolizei oder auch der internationalen Drogenfahndung, um allenfalls den Ursprung des Kokains zu ermitteln. 

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RadioFr. - Redaktion / fw
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