Spannende Ausgangslage in den Kantonen

Am Sonntag finden die ersten kantonalen Wahlen seit den National- und Ständeratswahlen im Oktober statt. In St. Gallen, Uri und Schwyz werden Regierungen und Kantonsparlamente erneuert. In Basel-Stadt und in Obwalden finden Ersatzwahlen statt.

Heute finden die ersten kantonalen Wahlen seit den eidgenössischen Wahlen vom vergangenen Oktober statt. (Archivbild) © KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Nach der Wahl von Beat Jans (SP) in den Bundesrat finden in Basel-Stadt die Ersatzwahlen für den dadurch frei gewordenen Sitz im Regierungsrat statt. Zudem muss das Regierungspräsidium neu besetzt werden. Die Basler SP schickt den ehemaligen Nationalrat Mustafa Atici ins Rennen. Der Kurdischstämmige wäre bei einer Wahl der erste Basler Regierungsrat mit Migrationshintergrund.

Die Grünen nominierten den 41-jährigen Jérôme Thiriet, Grossrat und Geschäftsführer der Basler Kurierzentrale. Für die FDP tritt der 37-jährige Grossrat Luca Urgese zur Wahl an. Mit Unterstützung der LDP, Mitte und SVP soll er nach 20 Jahren wieder eine bürgerliche Mehrheit in der Regierung erobern.

Die Stimmbevölkerung entscheidet auf einem separaten Wahlzettel zudem, wer von Beat Jans das Regierungspräsidium übernimmt. Atici und Thiriet kandidieren auch für dieses Amt. Für die LDP tritt der amtierende Erziehungsdirektor Conradin Cramer an. Bei seiner Wahl wäre das Präsidium erstmals in bürgerlicher Hand.

SVP will zweiten Sitz

Im Kanton St. Gallen will die SVP der SP bei den Gesamterneuerungswahlen derweil den zweiten Sitz in der Regierung abjagen. Bisher setzte sich der Regierungsrat aus je zwei Mitgliedern von FDP, Mitte und SP sowie einem Vertreter der SVP zusammen. Sowohl Stefan Kölliker (SVP) als auch Fredy Fässler (SP) treten nicht mehr an.

Bei Wahlen in die Exekutive hatte die SVP bisher allerdings oft einen schweren Stand. Die wählerstärkste Partei im Kanton schickt Kantonsärztin Danuta Zemp, die erst vor kurzem in die Partei eingetreten ist, sowie den Kantonsrat und früheren Präsidenten der Finanzkommission, Christof Hartmann, ins Rennen.

Die SP nominierte neben der bisherigen Regierungsrätin Laura Bucher neu Bettina Surber, langjährige Fraktionschefin im Kantonsrat. Weitere Bewerbungen stammen von den Grünen und den Grünliberalen, neben zwei Einzelkandidaturen und einer Kandidatur eines Vertreters der Gruppierung "Aufrecht". Im bürgerlich dominierten Kantonsrat sind keine wesentlichen Verschiebungen zu erwarten.

SP versucht Comeback

Im Kanton Schwyz setzt die SP alles daran, mit dem Kantonsratspräsidenten Jonathan Prelicz den vor zwölf Jahren verlorenen Sitz in der Regierung zurückzugewinnen. Dies dürfte keine leichte Aufgabe sein, denn alle sieben bisherigen Regierungsratsmitglieder treten erneut an. Die Bisherigen werden neben der SP auch vom parteilosen Landwirt Peter Abegg herausgefordert. Neu gewählt wird auch das 100-köpfige Kantonsparlament.

Bei den Gesamterneuerungswahlen im Kanton Uri steigen zwölf Kandidatinnen und Kandidaten für sieben Regierungssitze ins Rennen. Zwei davon werden frei. Dabei könnten - nach vierjähriger Absenz - wieder Frauen den Sprung in die Regierung schaffen. Die Mitte nominierte Landrätin Céline Huber, die FDP Petra Muheim und die GLP Luzia Gisler.

Neben je einem weiteren Kandidaten der Mitte, der FDP und der SVP kandidiert auch der Parteilose Sämi Gisler. Fünf Bisherige treten derweil zur Wiederwahl an. Neu gewählt werden auch die 64 Landrätinnen und Landräte.

In Obwalden finden zeitgleich die Gesamterneuerungswahlen des Kantonsgerichts statt. Acht Sitze gilt es dort zu besetzen. Zehn Wahlvorschläge sind eingegangen

SDA
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