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Swift schreibt Grammy-Geschichte

Pop-Superstar Taylor Swift hat Grammy-Geschichte geschrieben.

ARCHIV - Sängerin Taylor Swift tritt im Monumental-Stadion während ihres Eras-Tour-Konzerts auf. Foto: Natacha Pisarenko/AP/dpa © Keystone/AP/Natacha Pisarenko

Die 34-Jährige gewann am Sonntagabend (Ortszeit) in Los Angeles in der Hauptkategorie Album des Jahres für ihre Platte "Midnights". Es ist ihr vierter Grammy für ein Album nach den Auszeichnungen für "Fearless", "1989" und "Folklore" - Swift zieht damit an Paul Simon, Frank Sinatra und Stevie Wonder vorbei, die jeweils dreimal in der Kategorie ausgezeichnet wurden. "Es macht mich so glücklich", sagte Swift. Swift, die mit ihrer "Eras-Tour" Millionen Fans anzieht und Rekordsummen einnimmt, hatte kurz vor ihrem Grammy-Rekord bereits eine Überraschung angekündigt: "Ich verrate Euch ein Geheimnis, das ich die letzten zwei Jahre vor Euch geheim gehalten habe. Mein brandneues Album erscheint am 19. April. Es heisst "The Tortured Poets Department"", sagte Swift. Kurz zuvor hatte sie in der Kategorie Bestes Pop-Gesangsalbum gewonnen.

"The Tortured Poets Department" heisst auf Deutsch so viel wie "Die Abteilung für gefolterte Dichter". Das Cover, das Swift zeitgleich im Internet veröffentlichte, zeigt eine Schwarz-Weiss-Aufnahme einer Frau, die auf einem Bett liegt, sowie ein Blatt Papier mit einem lyrischen Text. Swift musste am Sonntagabend allerdings auf die Begleitung ihres neuen Freundes Travis Kelce verzichten. Der Footballspieler der Kansas City Chiefs bereitet sich mit seinem Team auf den Super Bowl vor.

Die grossen Kategorien bei dem wohl bekanntesten Musikpreis der Welt waren schon nach den Nominierungen fest in weiblicher Hand. In den drei Hauptkategorien war der einzig nominierte Mann Sänger Jon Batiste. Als männlicher Gewinner stach der berühmte Produzent Jack Antonoff heraus, der unter anderem mit Swift zusammenarbeitet.

Zum 66. Mal Grammys

Die Grammys wurden in diesem Jahr zum 66. Mal verliehen - Moderator und Comedian Trevor Noah dazu: "Der grösste Abend der Musik ist immer noch jünger als Amerikas nächster Präsident" - mit Blick auf die aussichtsreichsten Präsidentschaftsbewerber Joe Biden (81) und Donald Trump (77). Rund 13 000 Mitglieder der Recording Academy entscheiden über die Preisträger der Grammophone, die in 94 Kategorien vergeben werden - selbst in der Sparte Bestes Hörbuch.

Überraschend für Viele kam der Auftritt von Céline Dion (55). "Wenn ich sage, dass ich glücklich bin, hier zu sein, meine ich das wirklich von Herzen", zitierten US-Medien die Kanadierin. Demnach kam sie unter tosendem Applaus auf die Bühne, um "Midnights" von Taylor Swift zu präsentieren. Dion hatte vor einiger Zeit mitgeteilt, dass bei ihr eine seltene neurologische Erkrankung diagnostiziert worden sei, das sogenannte Stiff-Person-Syndrom. Sie leide an Muskelkrämpfen und habe dadurch manchmal Probleme beim Gehen und beim Singen. "Diejenigen, die das Glück haben, bei der Grammy-Verleihung dabei zu sein, sollten die enorme Liebe und Freude, die die Musik in unser Leben und zu den Menschen auf der ganzen Welt bringt, niemals als selbstverständlich ansehen", sagte Dion am Sonntagabend. Für Aufsehen in anderer Sache sorgte derweil Killer Mike: Der Rapper aus Atlanta, der drei Grammophone gewann - unter anderem für sein Album "Michael" - wurde vor der eigentlichen Gala in Handschellen aus der Arena in LA geführt. Die Hintergründe des Vorfalls blieben dabei zunächst unklar. Das Magazin "Hollywood Reporter" schrieb unter Berufung auf einen Polizeisprecher, der Musiker sei "wegen einer körperlichen Auseinandersetzung" festgenommen worden und werde deshalb befragt.

Ein weiterer Aufreger ging auf das Konto von Rap-Künstler Jay-Z, der in einer Rede die Veranstalter deutlich kritisierte. Entscheidungen in der Vergangenheit, vor allem die wiederkehrende Ignoranz gegenüber schwarzen Künstlerinnen und Künstlern, seien falsch gewesen. Auch wies der 54-Jährige darauf hin, dass seine Frau Beyoncé zwar 32 Grammys ihr Eigen nenne, aber noch nie die Hauptkategorie Album des Jahres gewonnen habe. "Wir möchten, dass Sie es richtig machen – zumindest annähernd richtig."

Viel Jubel erhielten Auftritte unter anderem von den Legenden Tracy Chapman, Joni Mitchell, Billy Joel und Stevie Wonder sowie von der irischen Band U2. Aber auch Cyrus mit "Flowers" und Olivia Rodrigos blutiger "Vampire"-Auftritt bekamen grossen Applaus. Eilishs besonders intime Darbietung von "What Was I Made For?" brachte die sonst öfter mal unruhige Menge in der Arena sogar zum Schweigen.

Zum vierten Mal führte Trevor Noah durch die dreieinhalbstündige Show wie gewohnt souverän und witzig. Seine vielleicht stärkste Szene hatte Noah, als Swift etwas zu spät in den Raum kam und der Moderator in Anspielung auf ihren Status als Über-Superstar kommentierte: "Sehen Sie, was gerade passiert? Während Taylor Swift durch den Raum geht, verbessert sich die lokale Wirtschaft an den Tischen um sie herum."

SDA
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