Telefonbetrug: Senior aus Flamatt um 35'000 Franken betrogen

Bei einem neuen Fall von Telefonbetrug wurde ein Senior aus Flamatt um 35'000 Franken betrogen. Vier Personen wurden verhaftet.

Bei einem neuen Fall von Telefonbetrug wurde ein Senior aus Flamatt um 35'000 Franken betrogen. © Keystone

Nach mehreren Telefonaten mit Betrügern, welche in die Rollen von falschen Bankangestellten und Polizisten schlüpften, übergab ein Senior in Flamatt einer unbekannten Abholerin mehrere Tausende Franken.

Es seien wahrscheinlich mehrere betrügerische Abbuchungen auf seinem Konto gemacht worden und er müsse diese sofort stornieren, erklärte der angebliche Bankangestellte einem 87-jährigen Senior aus Flamatt im April 2023 am Telefon. Nun sei es wichtig, dass er dies bei der Polizei melde, wobei er direkt eine Telefonnummer des angeblich zuständigen Ermittlers erhielt.

Der vermeintliche Polizist am Telefon wiederum erklärte ihm, dass eine Angestellte seiner Bank Falschgeld in Umlauf setze. Der Senior liess sich vom falschen Polizisten überzeugen und händigte einer unbekannten Abholerin Bargeld in der Höhe von total 35'000 Franken zur angeblichen Überprüfung auf deren Echtheit aus.

Telefonbetrugsmasche in der ganzen Schweiz bekannt

Es handelt sich hierbei um ein schweizweit bekanntes Phänomen. Der Kantonspolizei Bern gelang es Anfang Mai 2023 in Bern eine 48-jährige Frau anzuhalten. Im Zuge der Nachermittlungen stellte die Polizei fest, dass die mutmassliche Beschuldigte unter anderem verdächtig wird, als Geldabholerin in Flamatt fungiert zu haben.

Nach schweizweiten Ermittlungen durch die Kriminalpolizei Freiburg, konnte ein 49-jähriger Mann und dessen 68-jährige Partnerin im Juni im Kanton Solothurn verhaftet werden. Bei einer Hausdurchsuchung wurde Bargeld in der Höhe von rund 23'000 Franken und Notizen zu zahlreichen Telefonbetrugsopfern sichergestellt.

Weitere Personen verhaftet

Nach weiteren Ermittlungen konnte an der Grenze zu Deutschland eine weitere Person verhaftet werden. Es handelt sich hierbei um den Bruder des vorgenannten Mannes. Es besteht der Verdacht, dass diese drei Personen in einer kriminellen Organisation tätig sind. Sie sollen als Mittelsleute zwischen verschiedenen Geldabholern in der Schweiz und den Hintermännern, welche vermutlich vom Ausland her agieren, arbeiten.

Sie werden verdächtigt, bei mehreren Telefonbetrugsfällen in der Deutschschweiz, darunter in Flamatt, sowie bei einem Versuch in Murten  beteiligt gewesen zu sein. Eine Strafuntersuchung wurde eingeleitet. 

"Keine Angst. Legen Sie einfach auf!"

Mit diesem Titel ruft die Polizei und die Schweizerische Kriminalprävention zur Vorsicht auf. Vor allem ältere Menschen werden immer wieder Opfer solcher Betrugsmaschen. 

Das folende Video zeigt, wie sich Personen verhalten sollen, die vermutlich Opfer von Telefonbetrugs sind:

Medienmitteilung - Vanja Di Nicola
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