Trump-Sperre tut Twitter-Aktien nicht gut

Die Sperrung der Nutzerkonten des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump auf Twitter setzt dem Kurznachrichtendienst zu.

Für Donald Trump hat es sich ausgetwittert. (Archivbild) © KEYSTONE/AP/Alex Brandon

Auch im vorbörslichen US-Handel büssten die Aktien rund sieben Prozent ein. Mit dem Ausschluss verlor Trump kurz vor Ende seiner Amtszeit sein wichtigstes Kommunikationsmittel. Börsianer rechneten für Twitter mit einem negativen Einfluss.

"Erwarten Sie einen leichten Nutzerrückgang, obwohl die Erosion des Engagements eine grössere Frage ist", schrieben die Analysten von Bernstein in einer Notiz. Rechtsextreme Gruppen setzen stark auf digitale Plattformen wie Parler, Gab, MeWe, Zello oder Telegram und könnten sich von den führenden Social-Media-Kanälen abkoppeln.

Zudem könnten auf Twitter zusätzliche Kosten zukommen, wenn von Nutzern hochgeladene Inhalte stärker moderiert werden sollen. Dies könnte nach Ansicht der Bernstein-Analysten Facebook zugute kommen, da Facebook bereits deutlich mehr Mitarbeiter als Twitter zur Durchsicht von Beiträgen beschäftigt. Facebook hat Trumps Konto ebenfalls bis mindestens zum Ende seiner Amtszeit als Präsident gesperrt.

Hintergrund für den Ausschluss von Trump auf den Social-Media-Kanälen ist der Sturm auf das Kapitol durch Trump-Anhänger in der vergangenen Woche. Fünf Menschen - darunter ein Polizist - starben im Zusammenhang mit den Ausschreitungen, die weltweit für Entsetzen sorgten. Trump hatte zuvor seine Anhänger aufgefordert, zum Kapitol zu marschieren, wo die Wahl seines Rivalen Joe Biden gerade offiziell bestätigt werden sollte. Twitter befürchtete eine weitere Anstiftung zu Gewalt und reagierte mit der Sperrung des Zugangs von Trump.

SDA
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