Ukraine: Verteidigungsminister muss gehen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wechselt seinen Verteidigungsminister Olexij Resnikow aus.
Er werde dem Parlament den Chef des staatlichen Vermögensfonds, Rustem Umerow, als Nachfolger vorschlagen, teilte Selenskyj am Sonntag in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft mit. Der Schritt war seit Längerem erwartet worden.
Resnikow habe 550 Tage auf dem Posten des Ministers seit Beginn des russischen Angriffskriegs verbracht. "Ich bin der Meinung, dass das Ministerium neue Herangehensweisen braucht und andere Formate der Zusammenarbeit mit den Soldaten und der Gesellschaft insgesamt", sagte Selenskyj.
Ukrainische Medien hatten schon in der Vergangenheit - und verstärkt in den vergangenen Tagen - darüber berichtet, dass eine Ablösung des 57-jährigen Resnikow unmittelbar bevorstehe. Resnikow hatte zuletzt immer wieder erklärt, dass er bereit sei, zu gehen, aber ein Ersatz für ihn gefunden werden müsse. Resnikow sagte, dass er mit Selenskyj über einen anderen Posten gesprochen habe.
Resnikow hatte zuvor in einem Interview gesagt, er erwarte den von westlichen verbündeten in Aussicht gestellten Einsatz der Kampfjets vom Typ F16 gegen den russischen Angriffskrieg im kommenden Frühjahr. Der staatlichen ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform sagte der Minister, dass neben der Ausbildung der Piloten an den Kampfjets im Land auch die Infrastruktur und Experten und Anlagen für die Wartung vorgehalten werden müssen. Deshalb werde es Frühjahr, bis die Maschinen tatsächlich an der Front zum Einsatz kämen.
Die Niederlande, Dänemark und Norwegen hatten der Ukraine F-16-Lieferungen zugesichert. Resnikow sagte auch, er habe mehrere Briefe schreiben müssen mit der Zusicherung, diese Nato-Waffen nicht gegen russisches Staatsgebiet einzusetzen. Dagegen hatte Russland davor gewarnt, dass der Einsatz der westlichen Kampfflugzeuge zur weiteren Eskalation der Gewalt in dem Krieg beitragen werde.
Zugesichert sind dem Land bisher mehr als 50 Flugzeuge, gefordert hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zuletzt sogar 160 F-16 insgesamt, mit denen das Land die Hoheit über ihren Luftraum wiedererlangen will. Mehrere Länder beteiligen sich an der Ausbildung der ukrainischen Piloten.