Der Umbau des Jumbo-Doppelkreisels verzögert sich
Der Jumbo-Doppelkreisel in Villars-sur-Glâne soll in eine Kreuzung mit Ampeln umgebaut werden. Der Baustart verschiebt sich aber weiter nach hinten.

Vor über drei Jahren (Oktober 2020) wurde das Projekt ins Leben gerufen, einen der grössten Verkehrsknoten in Freiburg in eine Kreuzung mit Ampeln umzuwandeln. Ziel ist es, den Verkehrsfluss zu Stosszeiten zu verbessern. Seither hat sich aber nicht viel verändert. Wie steht es also um das Projekt Jumbo-Kreisel?

Baustart nicht vor 2026
Ursprünglich war der Baustart für die Umgestaltung der Belle-Croix-Kreuzung für Ende 2023 vorgesehen. Bereits 2022 stellte sich aber heraus, dass das Projekt komplizierter wird, als gedacht. Der Startzeitpunkt musste verschoben werden. Damals hat man den Baustart um zwei Jahre nach hinten auf das Jahr 2025 verschoben.
Heute aber ist klar: Auch dieses Ziel ist eher unrealistisch. Der Zeitplan sei zwar durch das Agglomerationsprogramm der Stadt Freiburg vorgegeben, könne aber wiederum verschoben werden, erklärt André Magnin, Kantonsingenieur von Freiburg: "In diesem Programm sind auch Subventionen des Bundes verankert. Aber auch wenn wir diesen Zeitplan nicht respektieren, können wir trotzdem mit dem Bund schauen, den Baustart etwas nach hinten zu verschieben."
Auf politischer Ebene muss zuerst eine Interessenabwägung vorgenommen werden, bevor das Projekt weiter verfolgt wird. Ziel sei laut Magnin, das definitive Projekt 2025 öffentlich aufzulegen.
Zu viele Akteure mischen mit
Seit drei Jahren wird an dem Projekt gearbeitet. Im Jahr 2022 genehmigte der Generalrat von Villars-sur-Glâne einen weiteren Planungskredit für die Umgestaltung des Jumbo-Doppelkreisels. Noch immer ist aber nicht klar, wie das Endergebnis aussehen soll.
Mehrere Akteure seien daran interessiert, die Kreuzung nach ihrem Wunsch anzupassen - teils mit widersprüchlichen Zielen, wie Magnin erklärt. "Das Bundesamt für Strassen ASTRA will die Kapazität der Krezung erhöhen und so den Rückstau auf die Autobahnausfahrt Freiburg Süd vermindern. Der Kanton möchte zusätzlich dazu die Situation für den öffentlichen Verkehr und den Langsamverkehr verbessern. Die Gemeinde wiederum will einen qualitativ hochwertigen urbanen Platz daraus machen und das Hauptziel der Agglo Freiburg ist es, den Verkehrszufluss in die Stadt besser zu regulieren."
Noch dieses Jahr soll entschieden werden, was genau mit dem Jumbo-Doppelkreisel passieren soll, so Magnin weiter.
Noch keine genauen Pläne zu Umbau und Umleitung
Einen der grössten Knotenpunkte des Kantons umzubauen, ist also nicht nur kompliziert, sondern verkehrstechnisch auch aufwendig. Denn einen mehrspurigen Doppelkreisel für die Dauer der Bauarbeiten vollständig zu schliessen, kommt nicht infrage. Aber wohin mit dem Verkehr?
Die Studien zur Verkehrsumleitung während der vorgesehenen Bauarbeiten sind noch nicht abgeschlossen, sagt Magnin. "Zum jetzigen Zeitpunkt können wir noch nicht sagen, wie das Ganze funktionieren wird." Auch stehe noch nicht fest, wie viele Spuren, Ampeln und Fussgängerstreifen die neue Kreuzung haben soll. Das ist laut Magnin alles Teil der Vorstudien.
Insgesamt soll der Umbau des Jumbo-Doppelkreisels zwischen 20 und 30 Millionen Franken kosten. Daran beteiligen sich sowohl die Gemeinde Villars-sur-Glâne, der Kanton Freiburg und auch der Bund.
Dritte Spur bei der Autobahnausfahrt Freiburg Süd
Ein weiteres Projekt, das den Verkehr rund um den Jumbo-Kreisel entlasten soll, könnte hingegen noch früher zustande kommen. Auf der Autostrasse zwischen der Autobahnausfahrt und dem Kreisel soll eine dritte Spur gebaut werden, erklärt André Magnin: "Das Ziel ist es, das Projekt bis Ende 2024 öffentlich aufzulegen."
Dieses Projekt mit der dritten Spur kommt schneller voran, als der Umbau des Doppelkreisels. Es ist politisch weniger problematisch.
Eine dritte Spur bei der Autobahnausfahrt Freiburg Süd soll eine direkte Verbindung zum Freiburger Kantonsspital HFR ermöglichen, so Magnin. Wie bald dieses Projekt aber realisiert werden kann, wird sich zeigen.