Uneinigkeit über Windkraftanlagen
Elf Gemeinden lehnen den Windenergieteil des kantonalen Richtplans ab. Sie verweisen auf Interessenkonflikte.

Seit mehreren Monaten kämpfen elf Gemeinden des Kantons Freiburg (La Sonnaz, Vuisternens-devant-Romont, Billens-Hennens, Les Grangettes, La Verrerie, Pont-en-Ogoz, Sâles, Siviriez, Sorens, Ursy und Villorsonnens) gegen den Staatsrat wegen des Windenergieteils des kantonalen Richtplans. Sie beschuldigen den Kanton, bei der Auswahl der Standorte parteiisch gewesen zu sein.
Der Staatsrat seinerseits verteidigt ein transparentes Vorgehen. Die unzufriedenen Gemeinden zogen daher vor Gericht, um Interessenkonflikte, insbesondere in Bezug auf Olivier Curty, anzuprangern. Der für das Energiedossier zuständige Staatsrat sitzt auch im Verwaltungsrat von Groupe E, von dem der Windkraftspezialist Greenwatt abhängt.
Der Kanton Freiburg lud die Gemeinden anschliessend zu einer Informationsveranstaltung ein. Im Anschluss an das Treffen wurden den Gemeinden drei Vorschläge zur Konsultation vorgelegt. Erstens, die Finanzierung von Windstudien für Windenergieprojekte im Kanton Freiburg. Zweitens, die Einsetzung eines Lenkungsausschusses zur Durchführung eines unabhängigen Gutachtens. Und schliesslich die Möglichkeit der Errichtung einer Test-Windkraftanlage.
Diese Vorschläge stellten die Gemeinden nicht zufrieden. "Der Staatsrat bleibt völlig im Unklaren, das können wir nicht akzeptieren", sagt der Gemeindepräsident von La Sonnaz, Denis Grandgirard.
Um es richtigzumachen, müsste man laut den elf klagenden Gemeinden den Prozess von Grund auf neu beginnen, um die potenziellen Standorte besser zu analysieren. Es sind die Standorte, die Probleme bereiten, was der Kanton laut den anfechtenden Gemeinden nicht sieht.
Die betroffenen Freiburger Gemeinden haben bis zum 31. August Zeit, sich zu den in die Vernehmlassung gegebenen Vorschlägen zu äussern.